Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

246 11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
wog die Niederländer verschiedene Male, bey der 
Hansa das Verbot der englischen Tücher auszuwirken, 
und in ihrem Staate die Einfuhr derselben zu verbie- : 
ten. Die Engländer erwiederten dieß mit dem gegens 
seitigen Verbot aller Niederländischen Produkte , bis 
durch die Srrichtung eines neuen Handelsvertrags im ' 
Jahr 145657 diese Maßregeln wieder aufgehoben wurden. 
- Das Jahr 1565 eröffnete für die Niederländio 
schen Wollenmanufakturen von neuem eine unglücks 
liche Periode. Es wurde ihnen nämlich um diese Zeit 
dur< die Spanische Juquisition ein so empfindlicher 
Sroß versekßt, daß ihre Erholung beynahe unmöglich 
schien. Die Graujamkeiten des neuen Blutraths 
trieben außerordentlich viele der fleißigsten und ges N 
schicktesten Menschen nach fremden Ländern hin, nas 
mentlich nach Teutschland , England, Frankreich und 
Schweden, wo man sie mit Freuden aufnahm (5. 22. 
Abtheil. 1,% Die Anzahl der Wollenweber , welche 
aus Flandern zogen, belief sich auf hundert tausend. 
Sie halfen Englands Manufakturen auf eine Stufe 
der Vollkommenheit , die sie sonst vielleicht nie erreicht 
haben würden. Ju den folgenden Zeiten hoben sich 
die Niederländischen Wollenmanufakturen wieder sehr, 
obgleich sie den Englischen den Rang nicht abgewins 
ven konnten. Wer kannte und schäßte in den neuern 
Jahrhunderten wohl nicht die trefflichen Niederländio 
schen Tücher? Und wer wird sich nicht wundern, 
daß die Niederländischen Manufakturen troß den vies 
len Stürmen des Kriegs doch immer bey einer bedeus 
tenden Vollkommenheit sich erhalten haben ? 
Spanien hatte in ältern Zeiten viele vortress- 
liche »Wollenmanufakturen , die aber nach und nach 
fast ganz herunterkamen. In den neuern Zeiten wur»? 
den einige wohl wieder emporgehobenz; aber jeht ern 
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