2. Bereitung der Kleidung. 251
Manufakturist oft genöthigt, das Tuch mit Schaden
zu verkaufen , wenn er es nicht wieder zurücknehmen
oder schwere Packhausmiethe dafür bezahlen wollte.
Man schoß daher eine Geldsumme zu einem eigenen
Plaße zusammen; und so wurde dann wirklich mit
Erlaubniß des Parlaments zu Leeds die erste Tuche
halle aufgebaut. In dem innern Raume eines
Hauptgebäudes und zweyer Flügel von einem Stock»
werke lanfen vier Reihen erhöheter Tuchbänfke fort, die
für die Vorbeygehenden noch hinreichenden Zwischens
raum übrig lassen. Jeder Manufakturist hat nach
Verhältniß der eingelegten Summe einen größern
oder geringern Antheil an einer Tuchbanf. Zweymat
in der Woche ist die Halle offen und mit Käufern ans
gefällt, die das Tuch in Augenschein nehmen.
Die Anlegung einer zweyten Tuchhalle war die
Folge von dem großen Zuwachs der Tuchmanufaktaren
um feeds. Sie war vorzüglich zum Niederlegen
und Handeln des weißen ungefärbten Tuchs bestimmt,
welches in den leßten Jahren einen so starken Absaß
nach Holland und Teutschland gefunden hatte. Deßs
wegen wurde sie auch weiße Tuchhalle genannt,
da hingegen die erste nun couleurte Tuchhalle
hieß. == In dem Dorfe Huthersfield wurde
ebenfalls eine Tuchhalle angelegt; und Hallifax ers
hielt die seinige im Jahr 1777.
GC. 67.
Frankreichs Tuchmanufakturen waren schon
lange in gutem Stande. Besonders brachte sie Colo
bert ungemein in Aufnahme, Schon vor Carl
dem Siebenten zeichnete sich vorzüglich To u-
raine durch seine Wollenmanufakturen aus, In
der