Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 263 
ren in engen Ställen schwißen zu lassen , damit der 
in die Wolle sich seßende Staub das Gewicht dersel- 
ben vermehre , ist auch dort noch nicht über die Seite 
geschafft worden. Vor vierzig und mehreren Jahren 
wurde die Wolle nicht anders verkauft, als bis sie ges 
waschen war; aber jeßt kömmt sie gemeiniglich unge- 
waschen in die Hand des Kaufmanns, der das Was 
schen selbst in eignen Waschhäusern verrichten läßt. 
5. 74. 
Die feinwolligen Schaafe in den nördlichsten 
fändern würden freylich , sobald man sie stets in gleis 
<er Kälte hielte, 'die allerfeinste Wolle geben. Brächte 
man sie aber in heiße Gegenden der Erde , so würden 
sie ausarten , und grobe Wolle, ja zuleßt sogar eis 
gentliche Haare bekommen. Die Erfahrung hat dieß 
fchon oft bewiesen. Man hat z. B. aus England 
Schaafe ins mittägliche Amerika verseßt; und diese 
haben insgesammt Haare erhalten. 
Man hat auch nach Teutschland, außer andern 
rühmlichen Bemühungen die einheimische grobe Wolle 
zu verfeinern *8*), spanische Schaafe kommen lassey, 
um in Teutschland spanische Wolle zu ziehen. Das 
reutsche Klima war aber keinesweges dazu geeignet, 
obgleich die Wolle allerdings viele Vorzüge vor der 
gewöhnlichen einheimischen hatte. Man hat ferner 
hin und wieder die teutschen Heerden mit spanischen 
Scaafböcken versehen, um eine bessere Race zu be: 
kommen. 
36) Vergl. auch m. Neue Abhandlungen und Nachrichten 
der Königl. Großbritran. Churfürstl. Braunschw. Lüneb. 
Landwirthschaftsgesellschaft in Celle. Bd. Il. 4788. 8. 
Ueber die Verfeinerung aller groben Wolle. 
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