Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

266 11]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
Beym Waschen der Wolle nahmen die Alten 
eine Art Seifenpflanze (Struthium) zu Hülfe, welche 
in mehreren alten Schriftstellern, z. B. im Hesy- 
<ius, im Jsiodor und Plinius erwähnt wird. 
Sie ist hernach durch bessere Exfindungen , t.:B. 
durc< den Gebrauch der Seife und des Urins, vers 
drängt worden. Mancherley mechanische Hülfsvor- 
richtungen, Waschbänke, Winden zum Aus- 
ringen, können übrigens auch schon in ältern Zeiten 
gebraucht worden seyn. 
Das Flacken oder Schlagen der Wolle, um 
die Fädchen besser zu zertheilen , konnten die Alten 
ebenfalls seicht ins Werk richten. Wenn man dabey 
die Wolle auch nicht gleich auf zweckmäßige eiserne 
oder hölzerne Horden legte, so brachte man sie durch 
das Schlagen doch auf jeden Fall in einen bessern Zus 
stand. Man stellte hernach eigne Wollenschläger 
an. Solche Wollenschläger hatte auch Nürnberg 
schon im dreyzehnten Jahrhundert. Im Anfange des 
achtzehnten Jahrhunderts , vielleicht schon früher, m as- 
<inirte man die Wolle, d. h. man ließ sie durch 
eine eigne Maschine, den Wolf, zertheilen. Ueber 
einem runden Kasten mit Hafen oder Zähnen bewegt 
sich eine Winde mit eben solchen Zähnen hin. Diese 
Zähne reißen dann die Wolle gleichsam auseinander. 
In England sind diese Maschinen in den neuern Zei- 
ten in manchen Stücken verbessert worden. Man 
nennt sie da Giggingmills, Towingmills, Machines 
for twiching wool. Aber auch andere noch fünsili- 
<ere Flackmaschinen kamen in England, z. B. 
durch die Bemühungen eines Konnop, Bowden, 
Walmsley u. A, ans Licht, wo wirkliche Ruthen 
von selbst die Wolle schlagen, auch wieder von selbst 
in die Höhe gehen. Federn drücken sie nieder, und 
hal
	        
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