2. Bereitung der Kleidung. 273
sehr weit gebracht. Die frappantesten Beyspiele da?
von zeigen sich bey den Shawls von Caschimir
(5. 90.) und bey dem Garn der Engländerin Jves.
Fekiztere spann nämlich vor wenigen Jahren bloß an
der Spindel eine Strehne wollenes Garn von so bes
wundernswürdiger Feinheit, daß man lange keinen
Künstler finden konnte , der es zu verarbeiten im
Stande war. Die ganze Strehne wog 37 Gran
(das Pfund zu 7168 Gran gerechnet), und war nach
einer sichern Berechnung so fein, daß ein Pfund
von dem Garn eine Länge von 62 englischen Meilen
eingenommen hätte, Ihre Spindel hatte sie mit Glas
so dünn geschabt, daß das Gewicht derselben nur 14
Gran, und sammt der Spuhle nur 32 Gran betrug.
In der Folge soll sie noch feineres Garn gesponnen
haben, sd daß ein Pfund davon 81 englische Meilen
lang gewesen ist. Sie versuchte es vergebens, aus
Fischbein sehr feine Spindeln zu Stande zu bringen,
weil sie gehofft hatte, dadurch die Feinspinnerey noch
weiter zu treiben **)..
6. 80.
So merkwürdig auch schon die Erfindung der
Spinnräder war, so war es doch die Erfindung der
Spinnmaschinen oder Spinumühlen noch
mehr. Sie gereichte dem Verstande des Menschen
zur größten Ehre , und ist auf jeden Fall eine der
wichtigsten Erfindungen des achtzehnten Jahrhunderts.
Was kann auch wohl schöner seyn, als eine durch
eine Kurbel von der Hand des Menschen,
oder
68) Trangadttions of the Society for the encouragement
of Arts &c London 1789. 8. Vol, VII.
Poppe's Gesch, d. Cechnol. B-1, S