278 I. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
ohne Verlust an Zeit durch einen Mann die breite
sten Tücher weben zu lässen. " Man suchte diese Kunst
einzuführen , aber sie gelang nicht; denn das Gewebe
nach Kayscher Art fiel sehr unvollkommen aus. Auch
der Spanier Michael Rodondo erfand im Jahr
3777 einen Weberstuhl, auf welchem er mit wenig
Mühe die breitesten Tücher verfertigt haben soll. Ei:
ven ähnlichen sehr künstlichen Weberstuhl brachte im
Jahr 1791 Hr. Pages zu Berlin ans Licht. Ein
Arbeiter kann darauf 3 Ellen breite Tücher weben,
Ohne daß er nöthig hat die Arme quszubreiten. Die
Engländer Hall und. Clulow verbesserten vor ein
Paar Jahren die Weberstühle ebenfalls sehr. Lektes
zer richtete sie unter andern auch so ein, daß man die
Zeuge darauf rund-oder vielmehr cylindrisch (in Saek-
oder Schlauchgestalt) weben konnte 72); und seine
Webersiühle waren von dem gewöhnlich mit dem Wes
ben verbundenen Geräusche srey.
S. 82.
Eigentliche Webemaschinen, worauf man
mit beträchtlicher Ersparniß von Kraft und Zeit wes
ben fonnte, sind eine Erfindung der neuern Zeiten,
Im siebenzehnten Jahrhundert schlug Becher eine
Webemaschine vor, worauf zwey Personen im Stande
feyn sollten, täglich hundert Ellen Tuch, und zwar sehr
gleich und vollfommen zu weben 72), Aber noch
viel künstlicher waren die Weberstühle, welche von
felbst, d. h. oßne menschliche Hülfe, arbeiten, indem
Thiere, Wasser, Wind oder Dampfmaschinen die
bewes
72) TransaQions of the Society at London for the ENCOU«»
ragement of Arts &c. Vol. XX. p, 345.
72) I. Becher's närrische Weisheit, S. 12.