Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 233 
reyenin einen blühenden Zustand, der erst in den 
neuern Zeiten sehr abgenommen hat 77). Auch der 
Frieß (FC. 61.) behielt im Laufe derselben Jahr- 
hunderte seinen Werth unter mehreren andern Zeugen. 
Vor dem Anfange des sechszehnten Jahrhunderts 
webte man vornehmlich in Sachsen ein halbwollenes 
Zeug, welches man Grobgrün nannte. Im 
Jahr 1444 trug man davon noch Kleider mit so 
großen und weiten Falten, daß dazu 15 bis 18 Ellen 
Zeug erfordert wurden. Als die Niederländischen 
Tuchwebereyen im funfzehnten Jahrhundert Teutsch- 
land erfullten „-da wurde" das Grobgrün immer mehr 
aus der Mode gebracht. Manche vorhandene Tuch- 
und Zeugarten hielten sich längerz aber sehr viele 
neue kamen. bis auf jeßige Zeiten hinzu. Die vor- 
züglichsten tuchartigen wollichten Gewebe sind Boye 
und Flanell, Kersey , Molton, Polimite, 
Tuchratin, Nain-Londrines, Casimir und 
Swansdown, Plüsch, Belpel, Wollener 
Sammet oder Wollener Manchester, Kal? 
mouk, Bergen op Zoom, Caffa und Trip. 
Zu den vornehmsten mehr oder weniger glatten Zeigen 
gehören Kamlot, Chalong, Etamine, Serge 
oder Sarsche, Tammy, Grisette, Cala- 
mank, Cassian, Lüstrin, Ratin, Papelin, 
Perpetüel, Pinc<hina, Wollener Atlas, Bas 
tavia,; Barakan oder Berkan, Concent, 
Wollener Damast, Drap de Dames, Dro»- 
guet, Everlasting oder Strü> , Bürats, 
De Mande, Cadis, Londres, Demilon;- 
dres, Hayrbins, Duffields, Weduels, 
Ca- 
77) Thüringens Wolfenmanufakturen 3 im Journal für Fa! 
brit 16, Bd, XXI11, Leipzig 1802. October. S. 265 f,
	        
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