290 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
werden brauchen. Bey den Scheermaschinen liegen
die Scheeren fest. an einer Stelle, und indem sie sich
abwechselnd öffnen und schließen, so wird das Tuch
unter ihnen hinweggezogen. Im Jahr 1758 gab ein
gewisser Everet die erste vom Wasser getriebene
Scheermühle an. Mehrere hundert außer Arbeit'ges
sekte, aber zu andern nüklichen Beschäftigungen ans
gewiesene Menschen steckten aus Aerger diese Mühle
in Brand, wodurch Everet gegen 15000 Pfund
Sterling verlor. Im Jahr 1759 gab ihm die Rex
gierung einen vollständigen Schadenersaß , und E ves
xet bauete nun seine Scheermaschine von neuem auf.
Seit dieser Zeit ist in England die Anwendung solcher
Maschinen immer allgemeiner geworden. Nicht bloß
die Engländer, wie z, B. Harmar **?), sondern
auch Teutsche, wie der Oldenburgische Mechanikus
Uhlhorn, der Mechanifus Nicolai in Berlin,
Offermann inBrünn 2c., haben in der Folge neue
Arten von Tuchscheermaschinen erfunden.
1
S. 88- '
Das Noppen und Stopfen (Augszupfen dex
fremden Theile und Ausbessern der schadhaften Stels !
len) ist eine Zwischenarbeit , die gemeiniglich noch -
immer von Frauenzimmern verrichtet wird. Künste ;
licher ist das Pressen der Tücher, wodurch dieselben
an Ansehen außerordentlich gewinnen. Dieser Theil
der Appretür scheint erst im sechszehnten Jahrhundert
aufgekommen zu seyn 82). Die Schraube einer
Presse seßt gemeiniglich eine Winde in Bewegung;
Preßs
81) Repertory of Arts and ManufaQures, Vol. XV. Lou»
don 1801. 8. S.1s.
82) Schrevelii Harlemum, p+ 2966