298 I1. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
auch oft für Schaafe hält, gedeihen am besten auf
den altvulkanischen Hügeln. Im Winter wird ihr
Haar noch feiner und dichter. Auch die Hunde in
dortiger Gegend nehmen ein ganz langes feines Haar
an, so auch die Haasen und Luchse, ja fast alle Thiere.
Die herrlichen Shawls, welche einigen Nach»
richten zu Folge unter der Erde gewebt werden sollen,
damit die Wolle nicht spröde werde, sind gemeiuiglich
3 Ellen lang und 1x Elle breit. Oft kostet das Stück
davon 200 bis 300 Rthlr. 29), Diese Summe ist
ungeheuer, wenn wan bedenkt, daß in der Provinz
Caschemir das erste Material und der Arbeitslohn so
äußerst wohlfeil ist. Die Langsamkeit , womit dort
gearbeitet wird, contrastirt aber auch sehr mit der
Geschicklichkeit jener Menschen. In Bengalen
werden ebenfalls solche Shawls verfertigt. Man
himmt dazu , wie einige Neisebeschreiber berichten,
die Wolle von jungen Lämmern, die aus dem Bauche
ihrer Mütter herausgeschnitten werden. Nach Fore-
ster kömmt die Wolle dazu aus so fernen Gegenden
von Tibet, daß man einen ganzen Monat gebraucht,
um sie nah Cachemir zu bringen *??), - Sie ist
ursprünglich dunkelgrau ; in Cachemir aber wird sie
durch eine gewisse Zubereitung aus Reißmehl gebleicht,
Unter der milden Regierung des Groß - Moguls aus
dem Hause Timur sollen 40,000 Weberstühle für
Shawls
72) Vergl. m. Vaggio da Constantinopoli a Bukoresti
fatto Panno 1779 &c& Roma 1794. 8. = Des Frag
Paolino de San Bartolomeo Reise nach Ostino
dien ; a. d. Französ. übers. von I. R. Forster. Berlin
1798. 8. S. 214« Die feinsten Shawls.
**) Ge. Forster, Jouxney from Bengal to Eogland &c
London 1798,