2, Bereitung der Kleidung. ZIE
dianer die Baumwollenfärberey schon lange trefflich
verstanden. Rechnet man noch dazu die ausgezeich?
nete Weichheit, Sanftheit und Leichtigkeit der baums
wollenen Zeuge, so ist es erklärbar genug, warum
ihr Verbrauch zu Kleidungen, zu allerley Arten von
Wäsche , zu Austapezierungen u. dergl. ganz außer»
ordentlich groß werden mußte.
6. 96.
Daß schon im grauen Alterthume die Kunst ers
funden war, aus Baumwolle Zeug zu machen,
leidet gar keinen Zweifel mehr. Das älteste durch
Menschenhände verfertigte Gewebe , welches sich bis
auf gegenwärtige Zeiten erhalten hat, sind die Bins
den der ägyptischen Mumien. Man kanu sie sreylich
nicht gut von Linnen unterscheiden, Es lassen sich
aber doch manche Gründe der Wahrscheinlichkeit das
für ausstellen, daß baumwollene Gewebe früher als
Gewebe von Flachs da waren. Man konnte aller?
dings viel leichter auf die Verarbeitung der Baums?
wolle, als auf die Verarbeitung des Leins gerathen ,
weil die Präparation des leßtern vor dem Spinnen
viel künstlicher und mannigfaltiger, als bey der Baums
wolle ist, weil die ersten Webereyen da existirten, wd
es viele Baumwolle gab, weil die Baumwolle von
jeher mehr verbraucht wurde, als Fiachs, und weil
schon den Alten die Eigenschaft der baumwellenen
Zeuge, daß sie die Ausdünstung besser bindur<h!ass
sen , sehr gefallen haben soil. Man muß ferner auch
zugeben , daß die Baumwolle schon zu Herodots
Zeiten aus Indien, und noch früher zu des Patriav?
<hen Josephs Zeiten aus Aegypten kam, daß das
Sndische Xylon wicht Leinen, sondern Baumwolle bes
deutet, weil Indien keinen Flachs bauete, und es. ist
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