3174 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
kauften Katune mit allerley Farben , und brachte 
diese Urbeit in den meisten Arten des Katuns nach 
und nach so weit, als in Jndien selbst. In den 
heuyern Zeiten ist unter andern die Katundruckerey 
Het Klaverbladt außerhalb Awsterdam berühmt 
geworden, welche der Madame Dineuville gehört. 
Gent's Katundruckerey blühte vornehmlich seit den 
leßten vierzig Jahren. Am berühmtesten isi daselbst 
jekt diejenige der Herren Vos. Nach einiger Zeit 
erhielt in Holland aber auch die Katunweberey 
einen guten Fortgang. In der Sch weiz stieg dieser 
Gewerbezweig ebenfalls bald auf eine rühmliche Stufe, 
und dann in Hamburg, Bremen, Augsburg, 
Kopenhagen, in Oesterreich, in Ungaru, 
Böhmen, Brandenburg, Schlesien, Sach 
sen, in der Lausiß, in Franken ?c. 
Man verfertigt sowohl in Indien als in Eu- 
ropa mehrerley Arten von Katune, vornehmlich aber 
drey Hauptarten: ganz weißen Katun, bes 
druckten Katun und bemahlten Katun. Der 
weiße wird heutiges Tages Toile de Coton, Kas 
tunleinwand genannt. Zu ihm rechnet man auch 
ost die Mousseline oder Nesseltücher, die man 
jedoch wegen eines lockerern offneren Gewebes als 
eine eigne Gattung von baumwollenen Zeugen bes 
trachten kann. Die Katune mit aufgedruckten oder 
bemaßlten Figuren heißen Indiennesz die feinsten 
ostindischen gemahlten aber nennt man Chitse, Zike 
oder Persiennes, obgleich man oft alle gemahlten 
Katune, bisweilen auch alle diejenigen , welche mehr 
als zwey Farben haben, unter dem Namen Zißze 
versteht. Tapissendis nennt man gemeiniglich 
alle baumwollenen Zeuge, welche aus Indien kommen. 
Yi» 
„M 
SF i++