316 Il, Abtheil.. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Das häufige Bemahlen der indianischen Katune
(eigentlich der Ziße) hat manche Reisebeschreiber vers
anlaßt, die Katundruckerey den Indianern ganz abe-
zusprechen. Hacquet glaubte, die Druckerey sey
Curopäischen und nicht Aegyptischen oder IJIndiani-
schen Ursprungs 3; wenigstens wären die ältesten In-
dianischen Zeuge alle bemahlt worden. Herr Hofr.
Beckmann, der anfangs zugab, daß die Katuns
druckerey aus Indien nach Europa gekommen sey,
wurde hernach zweifelhaft *?). Bollon versichert,
nebst mehreren andern, daß er in der Levante die
Druckerey mit hölzernen Formen gesehen habe *3).
In den meisten Europäischen Katunmanufaktu-
ren bestehen jeßt die. Druckformen aus Cylindern,
welche, durch verschiedene Kräfte in Bewegung ges
seßt, eigne Dru>maschinen bilden. Sie drucken
das Zeug, welches ebenfalls um Walzen gewickelt
ist , entweder mit einerley oder mit verschiedenen Far-
ben. Je mannigfaltiger indessen die Farben im Ka-
tun seyn sollen , desto mehr muß dieses Zeug den Cy-
linder passiren. Der Haupttheil dieser Operation ge?
hört zu den chemischen Bereitungen ; ich werde daher
erst bey der Geschichte der Färberey mehr hiervon
erzählen... Man sah nach und nach verschiedene neue
vortheilhaftere Druckp ressen und Druc>kmaschi-
nen zum Borschein kommen 14),
Die
72) I. Be>mann, phys. ökonom, Bibliothek. Bd. XX1.
S. 83. = BVeral. m. des Fra Paolino de San
Bartolomeo Reise nach Ostindien; a. d. Franz. mit
Anmerk. übersekt von I. R, Forster. Berlin 1798.
8. S. 399.
13) Bollon, Itinerar, hinter Clusi exoticis. p. 76.
14) Vergl. m, Rozier's Observations fur 1a Physique &c.
' Tom,