2. Bereitung der Kleidung. 319
war, wurden im Jahr 1801 Zegen 45,000 Stück
Katun gedruckt. In Tsc<opau, Oederan, Ho»
henstein, wo noch vor wenigen Jahren gar keine
Drucereyen exisiirten, wird jeßt das Katundrucken
ebenfalls mit Eifer betrieben. Wenn man dieses und
dazu noch bedenkt, daß Chemniß allein im Jahr
1800 über 6425 Stück baumwolsene Zeuge aller
Art mehr als im Jahr 1799, im Jahr 1801 über
13000 Stüc> mehr als im Jahr 1800 verfertigte,
und daß in dieser Stadt im Jahr 1801 gerade 1749
Weberstühle gangbar waren; so muß man über die
raschen Fortschritte dieser Manufaktur in große Vers
wunderung gerathen. == Die Katunmanufafktur zu
Baußen, welche im Jahr 1773 angelegt wurde,
gehört ebenfalls mit zu den bedeutendsten in Teutscho
land.
Zu Augsburg waren im Jahr 1691 Georg
Neuhofer und Christoph Wegelin die ersten
Katundrucker. Ihre Kunst verdankte ihnen manche
neue Erfindung, vornehmlich was Farben und Zeich
nungen betraf. Johannes Apfel unterstüßte sie
hierbey , besonders in der Zubereitung der nöthigen
Werkzeuge und Maschinen. Ihr Geschmack und
ihr Gewebe ließen aber doch noch viele Verbesserungen
übrig. Im Jahr 1758 erhielt der thätige und ges
schickte Johann Heinrich Edler von Schüle
die Erlaubniß , eine Zikßfabrik anzulegen. Durch
diesen trefflichen Mann wurde nicht bloß der Druck,
sondern auch das Gewebe des Zeuges selbst ungemein
verbessert. Er sorgte für ein weit feineres Gespinnst,
er ließ die Katune feiner und breiter weben, und iho
nen ein besseres Ansehen geben. Im Jahr 1761 fing
er an, das große Manufakturgebäude aufzuführen,
welches erst im Jahr 1773 ganz fertig wurde. In
den