2. Bereitung der Kleidung. 333
nicht mehr so gangbar sind, als vor zehn und mehreten
Jahren, so werden sie doch noch immer jehr viel ges
sucht, und die Manufakturisten' bereichern ihn noch
stets mit allerley Verbesserungen. Silkeens und
Imperiales hingegen sind fast ganz aus der Mode
gefommen. == Velverets und Velvantines
und alle daraus entsprungenen Nebenarten wurden
übrigens bald in Teutschland , Frankreich und in aus
dern fändern nachgemacht. . Die erste Manchestermas
nufaktur in Teutschland , und zwar nach Englischer
Art, wurde zu Potsdam im Jahr 1765 von den
Kaufleuten Lautensa> und Hotho errichtet. Sie
wollte anfangs nicht recht fort, bis sie endlich vom
Jahr 1782 an recht in Flor kam. Im Desterreichsa
schen entstanden ohngefähr zu der nämlichen Zeit an
verschiedenen Orten , namentlich zu Steyer, Bero
tholdsdorf 2c. gute Manchestermanufakturen , die
bald in sehr guten Credit kamen,
In Frankreich wurde der baumwollene Sams
met (Velours de Coton) schon vor dem Jahre 1740
zu -Rouen bekannt. Die Gebrüder Havart da-
selbst fingen die Verfertigung dieses Zeugs an, aber
nicht mit Glück. Die Anstalten und Erfindungen
der Havarts benußte hernach ein gewisser Daris-
stoy mit Hülfe eines Engländers, der in Manche-
ste rx Calanderer gewesen und mit seiner Familie nach
Frankreich gezogen war. Der Franzose Martel
vahm. mit dem baumwollenen Sammet allerley Vepxs
besserungen vor (8. 113.). Cine ganz andere Gestalt
bekam diese Zeugart durch die Engländer in Manches
ster, die es in den eigentlichen Manchester um»
wandelten.
Im Jahr 1767 erfand wan in England die
Kunst, eine Art von doppeltem Katun zu verfertigen,
der