538 I], Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
blüht im Orient die Feinspinnerey außerordentlich
(S8. 110.). Nach der Versicherung mehrerer Reisens
den soll der Nachthabit (wahrscheinlich von sehr feis-
ner feinwand (8. 116.)) einer ägyptischen Dame von
mittelmäßigem Stande so hoch zu stehen kommen, als
die Prachtfleider dreyer französischen Damen in vols
lem Anzuze. Die Chineser, deren Baumwollenar-
beiten so schön sind, spinnen alles, auf dev Spindel
und weben alles auf einem sehr einfachen Weberstuhle.
In Teutschland wird das Garn da, wo es noch
keine Spinnmaschinen gibt, auf dem Spinnrade
(5. 78.) gesponnen.
- Spinnschulen haben freylih an mehtre-
xen Orten den Flor der Baumwollenmanufakturen
mit befördern helfen, z. B. in Böhmen, wo sie
seit 12 oder 14 Jahren existiren, zu Paris 2c.
Das meiste haben aber doch in den neuern Zeiten die
Spinuwaschinen gethan. Die ersien Vorschläge
zur Anlegung von Spinymaschinen, die mehrere
Fäden zu gleicher Zeit spinnen, rühren aus dem sie:
benzehnten Jahrhundert von dem bekannten D. Ber
<her her. Aber erst im achtzehnten Jahrhundert ist
die Maschinenspinnerey durch die Italiener angefans-
gen und von den Engländern zur größten Vollkom-
menheit gebracht worden. Richard Arkwright
führte die Spinnmaschinen in England zuerst ein
C5. 80.), und %« wegen eignete man ihm aud die
Erfindung dieser Maschinen und zwar nicht ganz mit
Unrecht zu.
Da in England das Material viel wohlfeiler,
der Arbeitslohn aber viel größer als bey uns ist, die
Zeuge aber doch nicht zu kostbar ausfallen durften,
wenn es ihnen an Absaß nicht fehlen sollte, so steht
leicht zu begreifen , warum die Engländer unter Alm
" Böl-