Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung, 353 
erlitten ,- außer daß diese Theile jeßt mit mehr Fleiß 
und Genauigfeit zurammengeseßt sind, Sehr einfach 
ist noMm immer der Weberstuhl der Jndioaner , die 
darauf so schöne Zeuge verfertigen. Er bestebt aus 
eiver Berbindung von Stöcken, die sie jeicht auseins 
andernepymen und wieder zusammenschlagen. Die 
Keite ist. auf keinen Weberbaum, sondern bloß auf 
einen Knauel gewickelt, Die Schäfie sind übrigens 
wie auf unserm Weberstuhle 3 statt der Nugen odex 
Ringe aber haben sie bloß Schleifen. 
| Wenn. man die Versahrungsarten verschiedener 
Völker in fremden Welttheilen beym Zubereiten , 
Spinnen und Verweben der Baumwolle betrachtet, 
so kann man sich leicht in die alten Zeiten zurückden= 
fen, wo noch alle Vorrichtungen und Werkzeuge von 
der. heurigen Vollkommenheit entfernt waren. Die 
Afrikaner legen die Baumwolle auf einen glatten 
Stein, oder auf ein ebenes Holz, und rollen den 
Saamen mit einer starken eisernen Walze heraus. 
Wenn der Faden, den sie auf der Spindel ziehen, 
auch nicht fein ausfällt , so ist er doch gut gedreht und 
zu einem dauerhaften Zeuge geeiguet. Das Weben 
verrichten die Männer auf deim Weberstuhle, der itz 
seiner Bauart von dem Curopäischen nicht sehr abs 
weicht, aber sv schmal it, daß das Gewebe selten 
über 4 Zoll breit wird, Das Färben übernehmen die 
Weiber wieder. - Die schmalen Zeuge, welche die 
Mohren von Senegal verfertigen, sind sehr artig 
und fein, und oft wit Streifen versehen 47), Auf 
Jehr leichten Weberstühlen verfertigen unter. andern 
auch 
8x) I, R, Forster u. M. €. Spretgel, Beyträge zur 
Länder » und Vöikerkunde, Th. 4, Leipztg 1781, 8. S, 48» 
Poppe's Gesch, d. Technol, B,[, .
	        
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