Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

2. Bereitung der Kleidung. 357 
durch ein glühendes Eisen ab. Aber erst in den 
neuern Zeiten sind in den Manufakturen eigne Seuge- 
häuser angelegt, worin jene Arbeit sehr schnell und 
sicher durch Maschinen geschieht. Auf eine Winde 
gerollt, werden hier die Mousselins mit der größten 
E Geschwindigkeit über einen glühenden Cylinder hinges 
12 zogen , der oßne den geringsten Schaden des Zeugs 
8 die rauhen Fäden von der Oberfläche absengt. == 
„ Auch mit dem Manchester wird dieseibe Operation 
I vorgenommen. 
? Wenn die überflüssigen Haare des Manchesiers 
: abgesengt sind, so kömmt dieses Zeug auf die soge? 
. nannte Dressirmaschine, um die rauhe Obers 
) fläche nach der bestimmten Gestalt entweder glatt oder 
rippenförmig auszubilden. Die Dressirmaschine 
1 eine englische Erfindung, besteht aus Bürsten, Kraken 
, und Steinen, wovon leßtere der Oberfläche Festigkeit 
1 und, Glätte geben. Sind die Zeuge ganz fertig (auch 
; gedruckt oder gefärbt), so werden sie finissirt, d.h. 
noch völlig ausgebildet. Dieß geschieht durch Reiben 
mit Steinen und etwas gelbem Wachs. 
Ein Franzose hatte die Appretut des baum? 
wollenen Sammexes aus England geholt... Und 
nun lernte man von ihm in Frankreich.den nach alter 
Art appretirten und ausgebürsteten Sammet über eine 
polirte Marmortasel ausspannen , mit einer Mi- 
schung von Wachs und Talg nach allen Richtungen 
überreiben, und mit einem glatten Marmor gleichsam 
poliren , wodurch fremde Theile und Fasern hinwegkas 
men und das Zeug selbst weicher, sanfter und schein? 
barer wurde. 
Den gefärbten oder gedruckten Katunen und 
ähnlichen Zeugen hat man ihren Glanz anfangs durch 
Mangeln, hernach durch künsilichere Walz - oder 
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