2. Bereitung der Kleidung. 377
1 seinene Zeuge, wenigstens von ähnlicher Art, waren
2 gewiß die leinenen Gewebe der Alten, die man bivo
y weilen wit dem Namen Byssus bezeichnete, obs
i: gleich. auch oft die feinen baumwollenen Zeuge so ges
g nannt wurden.
9 'Unter allen Ländern war wohl Holland und
12 zunächst Schlesien schon lange am reichsten an
e Schleyermanufakturen. Ju Schlesien gehen
eL die Spuren von solchen Manufakturen wenigstens bis
s zum Jahr 1470 zurück. In diesem Jahre legte
13 Joachim Giruth zu Hirschberg eine Schleyers
tz manufaktur an, nachdem er den Holländern mans
3 <es Gesheimniß abgesehen hatie, Seit der Zeit wers
; den zu Hirschberg und ia der umliegenden Gegend
die Schleyer noch immer am meisten verfertigt. Da
. diese Leinwand sehr zart , dünn und locker ist , so
! mußten natürlicher Weise auch die Fäden , woraus
3 sie besteht, sehr fein gesponnen seyn, so wie die :Bear»
2 beitung des Flachses mit vieler Sorgfalt vorgenoms
men worden war. Die allerdichtesten Schleyer evo
: Gielten den Namen Schleyerleinwand. Die ges
streiften , geblümten und punktirten Schleyer , wie
man sie in Frankreich und in der Schweiz schon längst
verfertigt hatte, wurden in Seydorf erst zu Anfange
| des achtzehnten Jahrhunderts glücklich nachgeahmt.
2 Das erste so geblümte Gewebe verdanken die Schles
t sier dem Christoph Melchior Reinmann im
. Jahr 1712. Aber schon im Jahr 16530 wurde zu
, Hirschberg ein eigner Schlehermarkt errichtet, der
vom Kayser Ferdinand Ill, ein ausschließendes
Privilegium erhielt.
In Böhmen kamen die Schleyermanufaktus
ren erst zu Anfange des achtzehnten Jahrhunderts
in Gang. Aber bald erhoben sie sich zu einer großen
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