Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

378 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen, 
Bollkommenheit. In der Oberlausiß entstanden 
sie später. Großschönau, das wichtige Fabrik- 
dorf, erhielt seine Schleyermanufaktur im Jahr 1756. 
Sie slorirte bald sehr, kam aber in den neuesten Zei- 
ten etwas in Abnahme. 
6. 120. 
Manche von den allerfeinsten Schleyern gehen 
gleichsam in Baxist über, manche von den dünnen 
(eine linnene Gaze) in den Linon; und deßwegen 
geht auch oft eine Verwechselung mit allen diesen 
Zeugarten vor. Linonähnliche Schleyer, glatte, ge- 
streifte , geblümte, gegitterte u. dergl. wurden schon 
längst sehr häufig zu Frauenzimmerkleidern (auch zu 
Feustergardinen, Bettvorhängen 2c.) gebraucht, Die 
geschi ie Weberin Martha Moibaum verfertigte 
sie in Schlesien nach den Vorschriften des Breslauer 
Domherrn von Frankenberg im Jahr 1623 
zuerst. Christoph Schwaniß aus Grunau 
brachte sie das Jahr darauf zu größerer Vollkomy» 
menheit. 
Man weiß, wie sehr bis jeßt vornehmlich die 
Holländer, Franzosen, Schweizer, Teutschen und 
Engländer in der Verfertigung der Batiste und Lis 
nons, oder der Batist» und Linonartigen Leinwand 
vorgerückt sind, nicht bloß was die Genauigkeit im 
Gewebe, und die Schönheit der Bleiche, sondern auch 
die Geschwindigkeit betrifft, mit welcher sie diese Zeuge 
zur Vollendung bringen. 
In den ältesten Zeiten seßte man einen sehr ho- 
ßen Werth. darauf, allerley Figuren und Bilder mit 
in das Zeug einzuweben. Selbst die. vornehmsten 
Frauenzimmer , sogar Königstöchter lernten diese 
Kunst, und beschäftigten sich siarf damit. Freylich ge- 
schah
	        
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