386 I1. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen,
Sc<maltuch zu Unterhemden , Schifffer-
kinnen und Segeltuch waren besonders im Mün
sterschen die Produkte der Leinenmanufakturen. Aus
dem Kirchspiele Mell im Osnabrückschen ging das
Melier Linnen, eine 'ganz weiße dicht gewebte
Art hervor. Außerdem wurde vornehmlich noch das
IJhurger Linnen von Iburg im Osnabrückschen,
das Tecklenburger Linnen und das Weserlin-
nen bekannt. "Alle drey Arten sind :aus Hanf ges
macht; ersteres ist sehr gedrungen und gut, leßteres
aber leicht und lose.
GC. “124.
Böhmen hatte zwar schon lange sehr gute Leins
wandmanufafturen; vor 50 und mehreren Jahren
aber waren sie noch nicht so im Gange wie jeßt. Erst
im leßten Viertel des achtzehnten Jahrhunderts wur-
den sie blühend. Vom Jahr 1750 an gewannen sie
durch die weisen Beranstaltungen der Maria The-
vesia unter der Leitung des Grafen von Hakfeld
ungemein viel; mehrere nachher erlassene zweckmäßige
Verordnungen und Anstalten aber brachten sie noch
höher empor. - Schon die Generalien vom Jahr 1750
und 1753 waren Meisterstücke in ihrer Art-und ver?
dienten in jedem Lande, wo man Leinwandmanufaktu-
ren anlegen will, zur Richtschnur genommen zu wets-
den. Die Berordnungen vom Jahr 1764, 1772
und 1782 füllten hernach manche noch offen gebliebene
fücke aus. Selbst feine, Leinwandarten , wie Batist
und Schleyer , webte man in einigen Böhmischen
Manufakturen von nicht geringer Güte, z. B. zu
Starkenbach im Bitschover Kreise und zu Trul-
lich im Königegräßer Kreise. Seit dem Jahr 1787
nahm die Weberey an Fleiß und guter Bearbeitung
etwas