Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

A 2. Bereitung der Kleidung. 399 
ie mönc<h Antonio Minasi erfand die Kunst, "aus 
5. der großen amerikanischen Aloe eine Art dickes Linuen 
es und Fußtapeten zu weben, die man al Fresco und 
:q mit Dehlfarbe bemahlen kann, und die dem Mottrens- 
dh fraß nicht äusgesekßt seyn sollen. 'Man fing aber'auch 
n an, Blumen und Spikßen zu Altartüchern , so wie 
e; Frauenhauben daraus zu machen. In Neapel ers 
griffen viele Menschen diesen neuen Gewerbszweig. 
Durch Seifenwasser beförderten sie die Weiße und 
Biegsawkeit. der Aloefasern ungemein. 
»v - In Neuseeland wurden fast von jeher alle 
is Kleidungsstücke aus einer besondern Flachspflanze, 
ry Phormium tenax, bereitetz und so fand man noch in 
1) vielen andern Ländern allerley Pflanzen, die man, nach 
1 vorhergegangener Zubereitung, dur< Spinnen und 
" Weben in Zeuge (auch in Stricke und andere Sas 
ns <en) verwandeln lernte: in China z. B. die Sida 
hs Abutiloidesz; in Aegypten Cyperus papyrusz. in 
m Guinea Clematis orientalis 3 in Südamerika 
n verschiedene Schlingstauden 3 in Spanien Stipa 
n tenacislima, Esparto, so wie die Blätter aus der 
7, Chamäerops humilis5; in Frankreich, Teutsch- 
land und in andern Ländern auch die Stängel von 
N der syrischen Seidenpflanze, Asclepias syriaca, Leb 
a; tere, weiche noh vor wenigen Jahren dem Herrn 
y Snieber in Liegniß zur Errichtung einer eignen 
Manufaktur Veranlassung gab, ist schon seit dem 
„ sechszehnten. Jahrhundert bekannt. Iu Teutschland 
“ sind shon im Jahr 1746 Zeuge aus dieser Pflanze 
(auch aus der Saamenwolle derselben (8. 114.)) von 
Hrn. Gleditsch verfertigt worden. Aehnliche Vers 
. suche , die nicht unglücklich ausfielen , machte im 
1: Jahr 1757 der Franzose Larouviere. - Dieser-er- 
. hielt dafür vom Könige ein Privilegium z und da 
nian
	        
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