400 Il. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen,
man ihn nachgehends eines Betrugs mit dem Zeuge
beschuldigte, so wurde der Akademie der Wissenschafs-
ten zu Paris die Untersuchung übertragen, welche
den Larouviere auch völlig rechtfertigte. Den Na-
men Erfinder konnte er sich aber keinesweges mit
Recht beylegen. ;
- FJndianer und ändere Bölker verfertigten schon c
in ältern Zeiten allerley Zeuge aus Baumrinden oder
feinem Baumbast, und dieß thun sie ebenfalls noch x
jeßt. Manche Bäume aber, deren Rinde oder Bast |
sie verspinnen , fennen wir noch immer. nicht. So
geht es uns z- B. mit demjenigen Baume, dessett
Rinde in Bengalen und auf der Koromasdelfüste zu
einem Faden versponnen und mit Baumwolle zu dei
ächten Gingans verwebt wird; so geht es auch mit
manchen Bäumen, deren Blätter man zu Zeugen
verbraucht. == In Madagaskar verfertigen die
Bewohner der Küste schon seit langer Zeit eine Art
sehr starker Zeuge aus den langen Blättern eines
Baumes , der bey ihnen Vettulala heißt, den aber
vor etlichen Jahren noch kein Botaniker kannte **).
Die Zeuge aus diesen Blättern sollen zum Theil so
fein seyn, wie die besten Kamlott. Am Vorge
bürge der guten Hoffnung macht man sehr
häufig Unterröce für Frauenzimmer daraus. So bes
reiten die Indianer ferner noch aus der Rinde des
Baumes Avo, des Baumes Fautatsranou,
des Baumes Try, des Baumes Mouffia und
anderer, viele Zeuge. Sie kochen den Bast (öder
die zweyte Rinde) und sondern in einer starken tauge
die
74) Des Fr & Paol. da San Bartolomeo Reise nach
Ostindien z a. d. Französ. mit Antmerk. von JI» R. For?
stier. Berlin 1798» 3« S» 399»