422 I]. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
denmanufakturen bald zu einem Grade der Vollkom»
menheit gelangten, der demjenigen der Schweizeris
schen gleich kömmt, und bey den halbseidenen Zeugen
diesen noch übertrifft. In den ersten Jahren des |
neunzehnten Jahrhunderts zählte Langensalza ges
gen 200 gangbare Seidenwebersiühle, worauf jähr?
lich allein 6000 Stück halbseidene Zeuge verfertigt l
wurden. Die ganzseidenen lassen bloß die Herren €
Gräser weben; sie ernähren vom Spuhlmädchen !
an bis zum Werkmeister 599 Menichen. Das jährs
liche Arbeitsloßn überhaupt, welches in den Seiden?
manufafkturen zu Langensalza ausgegeben wird, -
geht größten Theils außer Landes z aber doch kommen |
in der Stadt selbt gegen 26,000 Rthlr. in Ums -
lauf 25). In Leipzig gründeten die Kaufleute ;
Apel und Bötteher zu Anfange des achtzehnten ;
Jahrhunderts die ersten Seidenmanufakturen, Und |
fast zu derselben Zeit entstand daselbst auch schon eine :
Sammetmanufaktur, die Sch arnau nicht bsoß ans
legte, sondern auch zu einem sehr hohen Flor brachte.
Selbst nach Berlin wurden schon im Jahr 1730 .
Fkeipziger Sammetarbeiter verschrieben. Der erste -
Leipziger Sammetarbeiter, welchen der Jude David 1
Prayer zu Berlin nebst zwey Schweizern für seine )
Manufaktur verschrieb , hieß Hollinger. Dex
Bruder desselben unterhielt in Leipzig noch lange
Zeit eine ansehnliche Seidenmanufaktur , wovon noch
jekt ein Zweig übrig ist.
Der Seidenbhau war in oder um Leipzig noc<
fkmmer zu keiner großen Vollkommenheit gediehen.
Der
25) Uebey Langensalza's Seiden - und Halbseidenmanufako
turen, von Hagenbruchz im Journal für Fabrik 16,
Bd, XXII, Leipzig 1802» 8. Apt. Sa 313 f-