2. Bereitung der Kleidung. 451
Farbe 3 jene ausländischen aber aar niht. Man
hat diese Zerstörung, und vermuthlich nicht mit Uns
recht, dem Oele zugeschrieben , das sich in der Seife
befindet, welche man beym Neinigen und Zurichten
gebrauchte. Das kalte Alaunbad (S. 143.) bilft
diesen Fehler wohl etwas , aber lange noch nicht
ganz ab.
Die sogenännte Florvetseide , welche aus den
fürzern nicht mit abgehaspelten Seidenfäden besteht
&. 141.), hat wan durch Kämmen und ordentliches
Spinnen auch noch zu nüklichen Zeugen zu verweben
gelernt. Die schlechtere Floretseide, die Watrseide,
welche die übrigbleibenden Coconshäute bilden, läßt
man ebenfalls nicht umfommen. Man benußt sie
noch zum Ausfüttermn:gewisser Kleidungsstüke nud
Bettdecken , zu den künstlichen Jtalienischen Biu?
men 2c., nachdem sie in warmem Wasser von dem fles
brigen Wesen befreyt, nachdem sie gewaschen, wieder
getrocknet und durch Zausen und Flacken aufgelockert
worden ist. -
- Merkwürdig in der Geschichte der Seidenmanus-
fakturen ist noch die Anwendung der sogenanuren Mus
schelseide (lana pinoa, lana lucida). In der
Steckmuschel, Seidenmuschel (pinna marina)
läßt nämlich der Bewohner, Lim3x , durch die Oeffs
nung des Oberrandes einen großen Büschel seidenars
tiger Fäden heraushängen, die in der See herum»
schwimmen. Diese Seide hat man schon längst, vor-
züglich in Sicilien bey Tarento und an der
Küste von Reggio in Kalabrien, gesammelt, mit
Seifenwasser gereinigt, dann wie Wolle gekrempelt,
gesponnen (gemeiniglich mit etwas Seide untermischt)
und zu Zeugen und andern Sachen verarbeitet, Das
Gewebe soll gelbbraun aussehen und der glänzenden
Tf 2 Gold»