Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

454 I1, Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
Netzen (Filet) bedeckten schon vor vierhundert Jaho 
ren die Frauenzimmer ihren Busen *%9), Rohe Völ- 
ker verstehen noch heutiges Tages Neke aus allerley : 
Haaren und Fasern zu stricken; z. B. die Grönländer . 
aus den Haaren der Wallfischbarten und aus den 
Sehnen mancher Thiere; so wie mehrere Wilde aus : 
dem Baste gewisser Bäunie u. s. w. | 
Das Garn oder die Fäden, welche zum Neko 
stricken bestimmt find, werden über einen Stock zu 
Mas<en geschlungen, und diese Maschen bekoms 
men dann Knoten. Selbst mit größter Mühe lassen 
sich daher starke Neße nicht ohne Schaden wieder ii 
ihren einzelnen Faden auflösen. Dafür ist aber auch 
jede Masche als ein für sich bestehendes Ganzes ans 
zusehen, und wenn eine Masche zerreißt, so leiden 
Darunter die benachbarten Maschen nicht **). Viel . 
Fünstilicher, als die Neßkstrickerey , war 'freylich die 
Strumpfstrickerey oder das Stricken derjenigen 
Beinkleider, welche wir Strümpfe nennen. Bey 
Dieser Strickerey werden die an einander »gereiheten 
Maschen ohne Knoten gebildet und diese kann mau 
sehr leicht und bequem wieder in einen einzelnen Fas 
den auflösen. Wenn hingegen eine Masche zerreißt, 
so gehen bey einer geringen darauf wirkenden Krafte 
auch 
4) Ada S. Deodati. Tom: II, Jun. p. 871 -- Cou- 
cilium Mexicanum» ay. 1585. inter Hispan. Tom. IV, 
P- 340% -= v. Hontheim , Prodromus histor. Trevi- 
renfis. August, Vindelic, 1757. Fol, T.I1. p. 1084. -- 
ZI. Be >mann, Beyträge 1c. Bd. V. Göttingen 1805, 
8. S.'166. 
»5) Sierher gehört nicht bloß des Engländers Boswell 
Maschine zum Weben der Neke , sondern auch der vor 
ein Paar Jahren erfundene Stuhl eines Franzosen , 
welcher in derselben Zeit 400 Maschen macht, worin 
dis Hand nur eine knüpft.
	        
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