456 I[. Abtheil, Gesch. d, mechan. Bereitungen,
und Körpers, und einen so wohlfeilen Apparat (bloß
ein Paar dünne runde Stöcke) erforderte, welche im
Siken, .im Stehen und im Gehen, gleichsam spielend
verrichtet werden konnte, und doch so -nüklich war,
mußte begreiflich bald ganz allgemein werden.
Sehr wahrscheinlich- ist die Strumpfstrickerey
erst im sech szehnten Jahrhundert erfunden
worden. Der Ersinder aber läßt sich eben so. wenig
mit Gewißheit angeben als das Jahr der Erfindung.
Savary vermuthete zuerst, daß die Strumpfstricke-
rey in Schottland entsprossen sey 87), nicht bloß,
weil Frankreich die ersten gestricften Strümpfe aus
Schottland erhalten habe, sondern auch weil die franu-
zösischen Strumpfstricker , nachdem sie sich wegen ih-
rer. starken Vermehrung in eine Gilde vereinigt hat-
ten *8), einen Scoutänder, Fiacre, Eohn des
zu Anfange des siebenten Jahrhunderts lebenden Ks-
nigs Eugenius, zu ihrem Schubßheiligen erwähl-
ten. Aber dennoch: itt es gewiß, daß viel eher die
Spanier als Erfinder, dieser Art zu stricken angese-
hen. werden. köuner. . König Heinrich der Achte
von. England, dey vom Jahr: 1509 bis 1547 tes
gierte, hatte anfangs wollene zusammengenähte Bein-
Fleider getragen. Aber durch einen Zufall erhielt
er aus Spanien ein Paar gestrickte: seidene
Serümpfe, welche ihm, der Pracht und Aufwand
liebte, ungemein wohl gefielen. Sein Sohn und
Thronfolger Eduard der Sechste bekam von ei-
nem
S7) Savary, Diflionnaire de commerce. Copenhag, 1759
Fol. Tom. 1, p.; 388. 579.
83) Der ersie Stiftungsbrief dieser Gilde , welche Com-
munaute des maitres bonnetiers au tricot hieß, war
vom 16. August 1527 datirt. <- - Vergl, m. Becks
mann's Beyteägen 26. Bd. V, S, 169,