478 II. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen.
Der Franzose Larouviere , welcher sich für
den ersten ausgibt, Serümpfe aus gezwirnter Seide n
gemacht zu haben, will auch zuerst seidene Strümpfe z
ohne Schwefeln in weis verwandelt und gewiesett .
haben, wie man Kanin<enhaare zum Strumpf- ss
stricken benußen kann 722), Die BWerarbeitung c
der Seidenfanin<enhaare (Seidenhaasen- j«
haare), die so ausnehmend weich und sanft sind, d*
zu Strümpfen, Handschuhen und andern gestrickten E
Sachen ' ist noch besser geglückt als zu gewebten Tüs Un
<ern *). Ein Herr von Meyersbach soll vor d-
etwa vierzig Jahren die ersten Seideykaninc<en von .
kondon nach Franken gebracht haben. Die Nach»
kommenschaft dieser Thiere breitete sich bald weit um?
ber nach allen Gegenden aus. Heutiges Tages hat -
jedoch die Verarbeitung ihrer Haare sehr abgenoms H
men , weil alle Sachen daraus nicht die gehörige Li
Dauerhaftigkeit besiken. Strümpfe aus Bieber- dD:
Haaren oder aus Baumwolle mit einem Zusaß von m
Bieberhaaren ( Kastorstrümpfe ) kamen schon längst 3
zum Vorschein. In Nußland hat auch vor funfzig n
und mehreren Jahren der Etatsrath Ritschkow aus b
Ziegenwolle Strümpfe verfertigen lassen ?). Sie V:
sollen den feinsten Kastorstrümpfen gleich gekommen w
seyn. in
n
300) Layouviere, Eslai sur de nouvelles decouvertes inte- n
reslantes pour les. arts &c. Liege 1770, 12» fe
rc) F., C. S, Mayers, Anweisung zur angorischen oder x
englischen Kaninchenzucht. A. ds Franzsös, Dresdetnz
1789: 8. = Die verädelte Kaninc<herey dur< Seideno
kaninchen - Männchen, als 2ter Theil zu Mayer 8 Ana
weisung. Fortgeseßt von I. Riem. Dresden 1792. 8-
-) Abhandlungen der freyen ökonomischen Gesellschaft zu
Petersburg , '-vom I,» x766+» Th« 11, Petersburg und
„Riga 1773. 8»