Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

434 I11. Abtheil. Gesch. d. mechan. Bereitungen. 
Zeug, nicht bloß weil das Aufziehen der Kette 
zu Band viel weniger Zeit erfordert, sondern auch 
weil dann die Arbeit des Webens selbst (bey einer 
unfagconnirten Waare) sehr geschwind von Statten 
gehtz; so war man doh noch auf Mittel bedacht, 
eine größere Menge Band in kürzerer Zeit, der Voll- 
kommenheit unbeschadet, fertig zu schaffen. Dazu 
mußte man eine eigene Maschine von künstlicher 
Bauart erfinden , welche aber auch leicht zu behan- 
deln seyn 'mußte. Es geschah dieß wirklih. Man 
brachte eine Maschine zu Stande, worauf man sehr 
schnell und leicht viele Stücke Band auf einmal vero 
fertigen konnte, eine Maschine, die nach und nach 
viele Verbesserungen erlitt, um ihren Effekt möglichst 
groß zu machen. 
Diese Maschine, deren Erfindung Einige den 
Sc weizern, und Andere den Niederländern 
zuschreiben , haben wir doch wahrscheinlich den Teuto 
schen zu verdanken , und vermuthlich fällt sie in das 
Ende des sechszehnten oder doch in den Anfang des 
siebenzehnten Jahrhunderts. Es ist gewiß , daß die 
Niederlande schon frühzeitig in dem Besilß dieser Mas 
schine waren, welche bald den Namen Band mühle, 
Schnurmühle, Mühlenstuhl empfing. Aber, 
daß Leyden (etwa im Jahr 1621) der Ort der Er- 
findung gewesen seyn soll, wie Boxhorn behaup- 
tet *2), bedarf doch noh manche Beweise für die 
5 Ges 
12) M, Z. Boxhormi, varii tra&atus politici. Amstel, 
1663. 12. =- Schon im Jahr 1641 hat einer von 
Boxhoruns Zuhörern aufgeschriebene Dictate über die 
Institut. polit, nac< Teutschland gebracht, die der Leips 
ziger Professer Frankenstein im Jahr 1658 und 
zum zweyten Male im Jahr 1665 in 12. abdrucken ließ. 
Vergl. m. Bee mann's Beyträgen zur Geschichte der 
Erfindungen. Bd, l; Leipzig 1786. S«. 127.
	        
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