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kam endlich auch so weit , daß man Bandmühlen me
bauen lernte, welche durch leblose Kräfte in Bewes SU
gung geseßt wurden. So sind die Wasser-Band- G;
mühlen und Dampf:Bandmühlen entstanden, 77
deren Effekt zum Bewundern groß ist. Die Wasser “b
Bandmüßhlen sieht man unter andern in Crefelt, On
Elberfeld, Iserlohbeu:.s.w.; die Dampf: Bands (e
mühlen in England. Teutsche scheinen am meisten s
an der Verbesserung der Bandmühlen gearbeitet zu bä
haben 3; sie brachten sie endlich zu einer solchen Bolls 1
kommenheit, daß Ein Mühlenstub! sogar 40 bis 50 8
Stü Band auf einmal liefern konnte. Dieß ist de.
z. B. in den beyden Aemtern Elberfeld und Baro de
men der Fall, wo 2600 Bandmühlen vorzüglich Hu
viel Seidenband und Leinenband weben. sei
Sehr merkwürdig in der Geschichte der Bandso 1
manufakturen sind die sogenannten Shnürbänder de
oder Schnürrviemen zum Schnüren der Frauenzim- 2
merleibchen und Corsets. Diese Bänder zeichnen sich
vorzüglich durch ihre außerordentliche Wohlfeilheit ei
aus, welche man an ihnen nicht so würde rühmen di
können , wenn ihre Verfertigung nicht auf Bandmüh» in"
len geschähe, die viele Stücke auf einmal weben. In De
Elberfeld, Barmen und andern Orten gibt es fa
Bandmühlen von dieser Art, welche durch neuns bis Dr
zwölfjährige Kinder im Gange erhalten werden. Aber F
auch solche Bandmühlen zu Schnürriemen hat man
erbaut, welche durch Hülfe des Wassers gehen, und
wovon eine oft etliche funfzig Stücke Band auf eins
zal fertig macht. Eine solche liefert in jeder Stunde %
1000 Ellen Schnürband. Zur Aufsicht erfordert sie "
nur zwey Personen, welche die zerrissenen Fäden wies :
der anknüpfen und die abgelaufenen Garnspuhlen
durch andere volle. erseßken. Sehr künstlich und be- |
gers