20 I. Abtheil. Allgemeine Einleitung
Fönnte viele Beyspiele von unwissenden Spekulatiten u
anführen, welche im einem Orte oder in einem Lande be
neue Gewerbe in Gang bringen wollten; aber ihr vi
unüberlegrer, oft unsinniger Plan scheiterte, wie leicht zu
vorherzusehen war, und zog nicht seiten den Unterneh? m
imer ganz mit in den Abgrund. Wo nämlich Mänus at
faktnren oder Fabriken angelegt werden sollen , da te
müssen zuerst alle' Haupt: und Nebeomaterialien in br
hivreichender Menge und wohlfeil zu haben seyn, der ut
Arbeitslohn darf nicht zu hom kommen, und an ei? ai
nem gehörigen Absaße und einer bequemen Absen- 9
Dungsart darf es da nicht fehlen. Dieß wußten kluge g1
Manufafkturisten oder Fabrikanten schon längst. Abex te
wie thöricht handelt z. B. nicht der, welcher Glags re
Hütten in einer Holz: und Kohlenarmen Gegend ans? ke
legt, oder welcher Leinenmanufakturen in einer Ges n
gend, wo kein Flachs gebaut wird, in Gang zu brin- o
gen jucht ? Und doch, wie mancher ist nicht schon eis x
nem solchen übel berechneten Plane gefolgt und hat
erst dur< Schaden klug werden müssen! Die Natur '
des Wassers und der Luft haben kluge Männer auch ;
immer mit zu Rathe gezogen. Welchen wichtigen [
Einfluß bat nicht das Wasser z. B. auf das Bleichen,
Färben. Papiermachen und Seifensieden ? Und wie
sc<ädlich wirft nicht die Luft, welche heiß und trocken
ist, auf gefärbte Zeuge, wenn diese in südlichen Him-
Mmelsstrichen zubereitet werden ?
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In ältern Zeiten gehörten alle Fabriken zum
Handwerk ; und der Kaufmann blieb bloß Verleger
und Beförderer des Handwerks. Bey Tuch- und
Zeugmanufakturen wurde hierauf noch am strengsten
gehalten. Da gab es denn noch fast lauter fleißige
und