Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 1. Band)

20 I. Abtheil. Allgemeine Einleitung 
Fönnte viele Beyspiele von unwissenden Spekulatiten u 
anführen, welche im einem Orte oder in einem Lande be 
neue Gewerbe in Gang bringen wollten; aber ihr vi 
unüberlegrer, oft unsinniger Plan scheiterte, wie leicht zu 
vorherzusehen war, und zog nicht seiten den Unterneh? m 
imer ganz mit in den Abgrund. Wo nämlich Mänus at 
faktnren oder Fabriken angelegt werden sollen , da te 
müssen zuerst alle' Haupt: und Nebeomaterialien in br 
hivreichender Menge und wohlfeil zu haben seyn, der ut 
Arbeitslohn darf nicht zu hom kommen, und an ei? ai 
nem gehörigen Absaße und einer bequemen Absen- 9 
Dungsart darf es da nicht fehlen. Dieß wußten kluge g1 
Manufafkturisten oder Fabrikanten schon längst. Abex te 
wie thöricht handelt z. B. nicht der, welcher Glags re 
Hütten in einer Holz: und Kohlenarmen Gegend ans? ke 
legt, oder welcher Leinenmanufakturen in einer Ges n 
gend, wo kein Flachs gebaut wird, in Gang zu brin- o 
gen jucht ? Und doch, wie mancher ist nicht schon eis x 
nem solchen übel berechneten Plane gefolgt und hat 
erst dur< Schaden klug werden müssen! Die Natur ' 
des Wassers und der Luft haben kluge Männer auch ; 
immer mit zu Rathe gezogen. Welchen wichtigen [ 
Einfluß bat nicht das Wasser z. B. auf das Bleichen, 
Färben. Papiermachen und Seifensieden ? Und wie 
sc<ädlich wirft nicht die Luft, welche heiß und trocken 
ist, auf gefärbte Zeuge, wenn diese in südlichen Him- 
Mmelsstrichen zubereitet werden ? 
5. 4F5- 
In ältern Zeiten gehörten alle Fabriken zum 
Handwerk ; und der Kaufmann blieb bloß Verleger 
und Beförderer des Handwerks. Bey Tuch- und 
Zeugmanufakturen wurde hierauf noch am strengsten 
gehalten. Da gab es denn noch fast lauter fleißige 
und
	        
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