80 1. Abtheil. Allgemeine Einleitung
Fchulen anzulegen, worin jene armen Menschen ver? G
einigt allerley leichte aber nüßliche Arbeiten vorneh- m
men, z. B. Wolle kraßen, Garn spinnen, Decken m
und Winterschuh flehten, Körbe machen, Pappsa- ni
chen verfertigen u. s. w. Unter andern können sich lo
Göttingen und Frankfurt a. M. solcher Anstal- E
ten rühmen, die den besten Fortgang haben, dem gs
Staat manchen Bettler vom Halse schaffen und lek- sc
tern in ein nüßliches Mitglied der menschlichen Ges
sellschaft verwandeln. Die Industrieschule des Su-
perintendenten Wagemann zu Göttingen hat
vom Anfange an sehr schöne Früchte getragen 5 auch et
bis jeßt sehr wohlthätig auf andere teutsche Staaten >
gewirft 7). | di
Jn vielett Ländern läßt man auch manche bighet ge
unbekannte rohe Materialien , Vegetabilien , Fossi- <-
lien u. dergl. aufjsuchen , und unbeschäftigte Hände tei
damit in Arbeit seßen. Herr Superintendent S < ä- br
fer zu Regensburg war der erste Teutsche, wels- sc
<er sich viele Mühe gab, die Saamenwolle einiger od
einheimischen Pflanzen , verschiedene Pflanzenstengel gr
und Baumrinden zur Verfertigung von Zeugen ge- d-
schickt zu machen; eben so entdeckte er in vielen Pflan- (
zen brauchbare Surrogate für die Lumpen zur Verfer? G
tigung des Papiers. Er machte selbst Proben damit, eit
welche gelangen. - Und wenn auch wirklich diese Mas so!
terialien keine so guten Zeuge und kein sd gutes Pas zu
pier liefern sollten, als die bisher üblichen und zum fe!
Theil fremden Produkte, so könnte man doch im Noth- fa
fall unbeschäftigte Hände zu ihrer Beredlung gebraus für
<en, und vielleicht mittelmäßige Waaren zu ordinären be
Ges so
de
79) A. Wägemaättn, über die Bildung des Volks zur ar
Industrie, Th. 1, S. 328 f,