Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

258 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen. 
in Chursachsen der Fall, wo man den Kornbranntes Qi 
wein schon im Großen zu brennen verstand. Noch fein 
zu Anfange des siebzehnten Jahrhunderts hielt pin 
waii es in Schwaben für Sünde, aus Getraide bran 
Branutewein zu machen und so ein Cssen in einen fertig! 
Trank zu verwandeln. jehn 
sen: 
G. : 29, nnd 
Schon im sechszehnten Jahrhundert hatte ved 
man nicht aus Wein, Bier, Hefen und Getraide 
allein , sondern auch aus manchen andern Früchten, 
z. B. aus Wacholderbeeren, aus Buchekerxn, 
aus Lorbeeren, aus Kirschen und Cpheu 
Branntewein zu brennen verstanden *%*). Im siebs 
zehnten Jahrhundert übte der berühmte Glaus 
ber diese Kunst aus *7). Im achtzehnten Jahrs 
hundert und: in den neuesten Zeiten überhaupt, wo 
freylich Weinbranntewein und. Kornbranns- 
tewein immer der vorzüglichste und gangbarste blieb, 
fuhr man nicht- bloß fort, alls jene Sachen zum 
Brannteweinbrennen anzuwenden, sondern auch noch 
viele andere, zum Theil zweckmäßigere, dazu aufs: 
zusuchen. 
. Beanntewein aus Wacholderbeeren hat 
iman in den neuern Zeiten noch hin und wieder, 
aber nicht in großen. Quantitäten gemacht 48). 
Zwetys» 
46) Andreas Libavius, Alchemia, cap. 36 ct 37. 
47) Z. R. Glaubert Apologia 2e6. 1655. S. 72. 
-. Glauberi Furnus philosophicus, Tom, V. App. 
p. 2. 
+8) Gustav Hedin, Art und Weise aus Wacolders 
beeren Branntewein zu verfertigen ; in Samling af 
Rön och Afhandk. rör, Landbanket eil Kong, Vet, 
Acad,» "Tom, XI, p. 273.
	        
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