Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

272 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen. 
lehrte schon lange , daß sc<hwereres und leichteres 
Getraide unter einander gemengt, z. B. Noggen- „. 
und Weißenmalz oder Noggenmalz und ungemalzte | 
Gerste , das Anbrennen verhinderte. Die LÄiefläns- m 
dischen und Estihländischen Brenner (die sim sonst M 
immer hölzerner Helme mit hineingekitteten Röhren v 
bedienten) nehmen oft lauter Roggen, der dann we- 
nigstens zur Hälfte gemalzt wird 88). Man hat 
auch gefunden, daß gemalztes Getraide immer mehr 
Branntewein giebt als ungemalztes 2"). Die Ger 
brüder Gravenhorst in Braunsc<weig riethen 
an, Glaubersches Salz hinzuzuseßen, wodur< man 
eine größere Quantität Branntewein erhalten sollte. 
Neuenhahn versuchte dieß Mittel, aber ohne den 
geringsten Erfolg. 
Andere schlugen gegen das Anbrennen eigne 
mechanische Mittel vor, 3. B. eine Art Quirl, des- 
sen Stiel möglichst luftdicht durch die Blase gehtz 
oder ein auf ähnliche Art angebrachtes durc< eine 
Kurbel bewegtes Kreuz mit kleinen Ketten , oder 
eine bewegliche Scheibe u. dergl. "2). 
C...36. 
Westrumb in Hameln, der sich um die 
Brannteweinbrenterey sehr verdient machte, zeigte 
ein Verfahren an , wie man auf dreyerley. Art künst 
liche 
88) A. W. Hupel , topographische Nachrichten von 
Lief - und Esthland. Bd- Il. Riga 1777- 8. S«. Z1I. 
89) Brieger's Taschenbuch für Gutsbesizer. Breslau 
1797: 8. S. 218. 
90) Leichtes mechanisches Mitt-l das Anbrennen der 
Mösche in der Blase zu verhüten; in Hoffmanm's 
allgem. Annalen der Gewerbkunde, -Bd, & Leipzig u. 
SSich 1803. 4. S-. 398.
	        
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