Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

274 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitünget. 
wiß in Petersburg dädur<. Er that Kohlen» [8 
pulver in die Läuterungsblase. Dieses Pulver ver? ith 
trieb den unangenehmen Geruch und Geschmack gänze tat 
lic Dieselbe gute Würkung erfolgte auch sc<on, pelt 
wenn er den Bratintewein ohne Destiljation eive wih! 
Zeiülang über Kohlenpulver stehen ließ, oder auch trän 
weun er ihn nur einigemal durch Kohlenstaub iau- Ru 
fen ließ. few 
Das Mittel des Schweden Nysiröm bestand Anl 
im Destilliren des Brannteweins mit Vitriolsäure 
und Wasser. In England thut man zur Läute- Ie 
rung nur Kolkothar in die Blase. In Holland H 
und in andern Ländern zieht man den Branntewein 97: 
gern über Wacholderbeeren, Pomeranzen u. dergl. H 
ab, wodurc< der Geschmack allerdings verbessert wird. u 
S- 37. * 
Daß die verzinnten Kühlröhren auf die Güte die 
des Brannteweins einen sehr schädlichen Ewfluß 
haben können , ist ausgemacht. Das Zinn ist näms- 
lich sehr oft mit Bley oder Wismuth verfälscht, 
wodurch der- Brauntewein leicht vergiftet werden 
kann, Und wenn die Verzinnung nach und. nach 
hinweggeht, ohne erneuert zu werden, so'bildet sich 
wohl gar Grünspan in dem kupfernen Geräthe **). 
- Dbgleich der Mensch den Branntewein allero 
dings entbehren könnte, so leidet es doch feinen 
Zweifel, daß diese Flüssigkeit als Arzney und in 
verschiedenen Künsten manchen Nußen stiftet. Ein 
Paar der ausgezeichnetsten teutschen Aerzte, Hufes 
land 
94) W. G. Ploucquet, Warnung an das Publikum 
vor einem in manchem Branntewein enthaltenen Gifte, 
sammt dem Mittel es zu entde>en und auszuscheidetn. 
Tübingens 1789, 8.
	        
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