Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

282 V.Abthl. Gesch. d-<emisch, Bereitungen. 
Vicht. angewandt worden ist, scheint keinem. Zweifel 
unterworfen zu seyn, Daher „verlangten. Apicius 
und mehrere andere seiner Zeitnossen, das Auspis aut 
< en der irdenen Gefäße, wenn Speisen oder an» län 
dere feuchte Waaren darin aufgehoben werden- soll» falt 
ten; und deswegen mögen auch wohl die teutschen hatte 
Töpfer ihre irdenen Geschirre zum allgemeinen Ge- Hl 
brauch erst spät glasirt haben. Daß die Erfindung qi, 
des Glasirens von einem Tövfer zu Schletstädt Reid 
im Unterelsaß , der im dreyzehnten Jahrhundert pet! 
lebte, herrühre, kann eben so-wenig erwiesen wers herd 
den, als daß die Glasur erst in der leßten Hälfte 300 
des funfzehnten Jahrhunderts erfunden sey. Das 
Glasiren war weit früher auch sc<on in Teutsch- Eb 
Cavd üblich. Da aber mit der Zeit immer neue felt, 
Arten von Glasuren zum Vorschein kamen, so kann Bley 
dieß beym Erzählen leicht eine Verwechselung mit da | 
der Erfindung. selbst veranlaßt haben, .- sich ) 
- Die Mahlerey auf der Glasur, welche et 
man bey gemeinen irdenen Waaren nur selten, sons bel 
Dern gewöhnlich nur bey der ungleich schönern. Fas Aby 
jance (S. 44.) und noch mehr beym Porcellan ans Set 
wendet, soll, wie die Jtaliener behaupten, von tna 
dem Florentiner Lucca della Robbia,; der am pt, 
Ende des vierzehnten ünd.zu Anfange des funf; dah 
zehnten Jahrhunderts lebte, erfunden worden seyn. aß 
Die Jtaliener nannten deswegen eine solche Arbeit qm 
terra della robbia. Der gelehrte französische Töpfer 
Bernhard Palissy verbesserte diese Mahlerey in 
Der ersten Hälfte des sech szehnten Jahrhunderts 
ausnehmend (8.47.) 
S-, 43- 
Bleyasche- „(vorzüglich Bleyglanz oder -Bleys 
glätte), Braunstein, Schmalte, Schlacken , Spießs 
glas,
	        
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