Unte, '2. Bereitung der Waaren aus Thon. 285
€ habs durch eine bessere Bildung, durch eine feinere Glas
Np sur. und durch eine kunstmäßigere Mahlerey quf der
jr. Glasur. Sie ist in den neuern Zeiten oft fälschlich
unächtes Porcellan genannt worden.
1, jn4 Die feinen irdenen Geschirre der Alten (8. 41.)
.. hatten fast ganz die Güte und das Ansehen der Fa?
Ww jance. Ihnen fehlte beynahe nichts als der Name,
May um sie mit unserer Fajance für einerley Waare zu
Ea halten. Anfangs war auch die - Verfertigung der
wäsche, Fajance die Sache einzelner Töpfer. In den- neuern
2 Rh Zeiten aber sind Fajancefabriken angelegt wor»
wh, den; und es möchte schwer seyn, noch einen einzel?
t Vit nen Arbeiter zu finden, der sich mit der Verferti-
15-ein gung eigentlicher Fajance beschäftigt.
nd es
ME 5. 4FS-
f - Der Name Fajance rührt von der Stade
; Faenza iy Italien her, wo im Anfange des sech 89
y zehnten Jahrhunderts ungemein schöne und sauber
' bemahlte irdene Wagare fabricirt wurde. Dasselbe
p geshah auch noch in andern Städten Italiens, 3. B.
€ in Pesaro, Gubbio und Urbino. Man .ver-
(Anlie sandte diese Waare nach vielen Ländern hin; und
et. bald wurde die Waare selbst Faenza oder Faq»
yvi jence genannt. Früher hieß sie Majolica, viel-
, Bloh leicht von Majorca, einer der Balearischen Inselt.
Bersct Der Ruhm jener Fajance entsprang, wie viele
„gildu glauben, vornehmlich daher, daß Raphael, Mi-
| <el Angelo, Titian, Julius von Rom und
andere geschickte Künstler sie bemahlten. Zwar has
vw ben wieder manche dieß leugnen wollen, und behaup»
[Ip tet, die Mahlerey sey vur nach den von Raphael
rd gezeichneten Kupferstichen des Bolognesischen Kus
pferstechers Marc. Antonio oder Raymondi
zanffurt gemacht