296 V:Abthl.-Gesch: d. chemisch. Bereitungen.
machten die Steingutfabriken zu Elgersburg im
Gothatschen, zu Burgdorf im Lüneburgischen , zu
Waldburg im Erzgebürge und. noh einige ans
dere sehr rühwliche Fortschritte, obgleich weder sie,
noch die französischen , z. B. zu Rouen, St.
Omer, Havre de Grace c. die -Vollkommens-
heit der englischen zu erreichen im Stande waren, var!
Sie thaten ihr Möglichstes und brachten selbst aut
manche neue Erfindung an's Licht. hielt
Der Steingutfabrikant Christian Dröse zu wl
Elgersburg im Gothaischen erfand vor Kurzem (08
eine neue Töpferwaare. von milchweißer Farbe und, "
wie es beißt, von sehr gesunden Eigenschaften. Die id
Farbe dieser Waare soll der Farbe des Porcellans
gleichen, und in Hinsicht der Leichtigkeit soll sie wit .
dem Steingut übereinkommen. Sie ist Emilan im
genannt worden. Derselbe geschickte Mann brachte e
auch aus Thon. eine neue Composition zu Wasser» in
röhren hervor , die im Feuer eine Kieselhärte ans M
nehmen, durch Kitt vereinbar, gesund, dauerhaft und es
holzsparend seyn soll, Aehnliche irdene Röhren, ww
die man sogar beym Brannteweindrennen statt der fe
kupfernen in Vorschlag gebracht hat, verfertigte vor Ke
wenigen Jahren der spanische Töpfer Thomas Los
fumo Perez. In den Brannteweinbrennereyen
zu Bilbastro sollen sie, die nur den fünften Theil
so viel als die kupfernen kosten , schon seit dem
Jähre ißox im Gebrauch sehn und “größe Vörs-
kheile zeigen.
- Bey teutshem Steingut sowohl als bey
der Fajance kämen vor etlichen zwanzig Jahren
Geschirre mit einer angenehmen wellenförmigen oder
äderigen Glasur zum Vorschein ,. welche ein Künste
ler