302 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen;
Feuer brannte. Da fand er denn auch ein Paar
Erdarten, welche ihm eine Tiegelmasse gaben , die ve
mit der Porcellanmasse völlig übereinkam. Diese ait
Entdeckung schien ihm gleich so wichtig, daß er 1“
das Goldmachen bey Seite seßte, und nun sich bloß “Jr
mit der Verfertigung des Porcellans beschäftigte. M
S: 60: n
Das erste würkliche Porcellan brachte Bs tts Or
<<er im Jahr 1706 auf der ehemaligen Dresdner diese
Bostey, die Jungfer genannt, zu Stande. Es sich
war von brauner und rother jaspisartiger Farbe, M;
und wurde aus einem braunen Thone mit einem die
Zusaße von gepulvertem Gypsspath verfertigt. Den den
Thon fand er zu Okrilla nahe bey Meissen; eint
den Gypssparb mußte man 24 Meilen weit aus 4
Thüringen holen, Erst im Jahr 1709 wurde das
weiße Porcellan gemacht, und im Jahr 1710
entstand die eigentliche Porcellanfabrik auf dem
Sclosse Albrechtsburg bey Meissen, welche m
uoch jeßt in vollester Blüthe ist, und von keiner fbi
andern auswärtigen übertroffen wird. Da das ital
weiße Porcellan dem braunen bald allgemein vors Gr
gezogen wurde, so verfertigte man nach dem Jahre Sit
3730 gar fein braunes Porcellan mehr. - Bötts (hi
<her starb den 14. März 19719, nachdem ihm vors fü
ber der König August Il., als Reichsvikarius , in :
den 'Reichsfreyherrnstand erhoben hatte X9) ber
- ">Erst nach Böttc<er's Tode stieg die Melißs |
ner Fabrik auf die höchste Stufe von Vollfommens» 0.
heit, ten
19) Vergl. m. M. €. B, Kenzelmannu's historische 0
Nachrichten! über die königliche Porcelianmanufaktur zu m
Meissen- Meissen 1810. 8.