Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

316 V.Abthl. Gesch: d. chemisch. Bereitungen. 
Porcellanimahlerey auf eine höhere Stufe von Volls 
kommenheit zu bringen, fielen nicht ohne einen sehr 
rühmlichen Erfolg aus: Aber doch brachten sie nicht 
lauter solche Farben an's Licht, die bey der Berei- 
tung eben das Kolorit besaßen, als nach der Vers 
glasung. Der Chemiker Gaß gab sich vorzüglich 2 
viele Mühe um eine solche Entdeckung. Er vers jane! 
fertigte eine beträchtliche Anzahl Farben, die sich in fang 
der Berglasung nicht änderten. Auch gestand er, eung 
daß sein Geheimniß darin bestehe, die verschiedents au! 0 
lich erhaltenen reinen metallischen Kalfe durch eine duni 
stärkeve öder gelindere NReverberation zu bekßandeln. Zut 
Conte, ein sehr talentvoller und fenntnißreicher Zhen 
Franzose ,. erfand ebenfalls eine beträchtliche Anzahl den 
metallisher im Feuer nicht wandelbärer Farben, all, 
Aber alles dieses war noch nicht das, was man Uebeit 
wünschte. (0920, 
rung 
Endlich trat Dihl in Paris auf, und bes wn 
hHauptete , nach vielen Untersuchungen das so lange jen. 
gewünschte Geheimniß erfunden zu haben , und w- 
zwar in einem solchen Grade von. Vollkommenheit, Yotr- 
daß nun die Künstler auf Porcellan eben so wie auf wel 
Teinwand oder Elfenbein mahlen könnten. Ex über- 
reichte zugleich dem Nationalinstitut mehrere von Ihen 
Sauvage und le Guay auf Porcellan darge- einaw 
stellte Gemählde ; deren Schönheit und prächtiges scha' 
Kolorit nicht zu verkennen war. Fourcroy, Dars ms 
cet und Guyton wurden zur Untersuchung der 
Dihlschen Farben auserwählt, und das Resultat dies 
ser Untersuchung fiel dahin aus , daß jene Farbeu 
den längst gewünschten Zweck , im großen. Feuer uns 
veränderlich. und fest zu seyn und nac< der Verglas 
sung das vorige Kolorit zu behalten, erreicht hätten, 
u das
	        
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