324 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen.
die man vielleicht jeßt nicht einmal mehr so würde 4
machen können. In dem' Pariser Antiquitätenkabi- Rn
net existirten römische Urnen von Glas , deren e
Schönheit man alle Bewunderung zollte.“ Das Glas ?
hatte der Reihe von Jahrhunderten getroßt und war |
bloß grünlich angelaufen 41).
Daß metallische Kalke , voräehmlich Eisenkalke, au%
in dein Glase mancherley Farben erzeugten , wußs- we
ten die Alten schon. Den Braunstein hatten sie, Aufm
wahrscheinlich schou zu Plinius Zeit, zum Glas- fet, !
färben angewendet. Vielleicht that einmal Jemand hundet
zu wenig unter die .Glasmasse, und da.entdeckte er, un
daß das Glas viel weißer und überhaupt farbenlos (hon
wurde. Dies war von sehr großer Wichtigkeit, gesch!
weil das farbenlose Glas, oder das sogenannte Cry»
stallglas, in einem schr hohen Werthe stand.
GQ... 76. hart wv
Da es den Alten so leicht war , dem Glase dan.»
verschiedene Farben zu geben, so mußten sie auch det ew
fkeiht auf die Berfertigung künstlicher Edels von 4
steine verfallen. So machten sie z. B., wie Plio ader 6
nius erzählt, künstliche Hyacinthe , Saphire, Ob- seine
sidiane, Smaragde , u. |: w. Die Glashütten zu vn
Ulerandrien lieferten schön gefärbte Kelche und 8 ey
andere Glasgeschirre. Durch Cisenerde färbte man und“
das Glas nicht bloß Roth und Gelb von verschies-
denen Nüancen , sondern sogar auch Blau *2),
„eine
21) Bemerfungen über die Fabrikation des Glases bey
den Römern 2c.; im Journal für Fabrik 206. Bd. X].
Leipzig 1796. 8. Oct. S.258 f.
"Versuch über die Manufakturen der Alten; Ebendas,
Bd. IX. 1795. August, S. 140 f.
43) Gmelin, de caeruleo materiarum vitro aemularum
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