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' 4. Geschichte der Färbekunst. 373
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r 6,114.
Ww Um dieselbe Zeit lernte man schon verschiedene
neue Färbematertalien kennen. So gedenkt z. B-
y schon eine Urfunde vom Jahr 1194, welche über
Rn gewisse Abgaben einen Vertrag zwischen den Ein-
wohnern von Bonona und Ferrara enthält, auch
der Brasilienkörnex: (Grava de Brasile) und des
Jndigs (lundigo), die als Waaren im Bonona
in den verzollt werden mußten *). Aber schwerlich war dies
UE ser Indig mit dem unsrigen einerley;. vielleicht war
Zu Las er bloß der unter dem Namen Endich von der
iu The SWaidküpe abgeschöpfte und getrocknete Schaum,
hat welcher von den Mahlern so viel verbraucht wurde *)z
1) ven oder auch ein anderes blaues Pigment, .daß mat
4 bon durch die Gäßhrung aus Pflanzen geschieden und zu
fim“ einer zerreiblichen Substanz eingetrocknet hatte. Der
tliee wahre Indig kam in der Mitte des sechszehns
M" ten Jahrhunderts Durch die Holländer aus Ottin-
hund“ dien nach Teutschland, wo er erst zu Anfange des
m Tn siebenzehnten Jahrhunderts allgemeiner bekannt
"von wurde... In mehreren teutschen Provinzen verbot man
je) im damals den Judig als eine ausländische Waare bey
aero schwerer. Strafe. Man nannte ihn, weil er den Ab-
'ere0n gang des. Indigs schwächte und. weil die Schwarz-
färber ihn so sehr verläumdeten, eine gefährliche
, 1% Teufelsfarbe. Demohngeachtet aber behielt man
ihn do< wegen seiner Reichhaltigkeit an färbenden
Yi 25, Theilchen. neben dem Waide bey. <<
Man bereitet den Jndig aus der Anilpflanze
Luzdun, (Indigofera tindoria), welche. man hauptsächlich in
, 36 Ost:
. 5) Muratori a. 4 9. Dif, 30. pag. 898-
6) Btic<off a. a. 9, S.292.
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