388 V.Abthl. Gesch. d. chemisch. Bereitungen,
lienne unter Colbert's Leitung eine Scharlach?
färberey anlegten, wozu der kleine Fluß Bievre,
dessen Wasser sich dazu sehr qualificirte, Veranlas-
suugs gab. Johann de Julienne, ein Enkel als ?
des vorigen, führte sie fort, vermöge eines Decrets verb
aus dem Staatsrathe vom zosten August 1721, om!
welches durch Patente vom Zten Januar 1730 und mia5
'26sten April 1734 bestätigt wurde 39). wegt
Die Engländer lernten die Scharlachfärberey Dab
im Jahr 1643 durch den Holländer Kepler kens gur
nen. Sie nannten die Farbe Bowfarbe, weil
man sie zuerst in dem Dorfe Bow nahe bey Lon-
don verfertiagte, Der Holländer -Brew er brachte
die Scharlachfärberey um's Jahr 1657 in Enaland
zu größerer Vollkommenheit. In der Folge über- 78
trafen die Engländer ihre Lehrmeister bey weitem, jene
Selbst noch vor wenigen Jahren ließen die Hol- uc
änder ihre schönsten Tücher von den Engländern |
scharlach färben. '
S- 4124. iW
Die Scharlachsarbe des Drebbel brachte nur .
auf Wolle das: schöne brennende Roth hervor. Seide 12d
aber. war man auf diese Art zu färben nicht im
Stande, - Erst Macquer machte sie auch bierzu
vorzüglich geschickt. Er tauchte die Seide in eine
Solution des gekörnten Malackazinns in Königswass» .
ser , - hernach wusch er sie oft ab und färbte sie in Er
einem mit Weinsteinrahm bereiteten Cochenillenbade.
Die Seide erhtelt dadurch die schönste und dauers
hafteste rothe Farbe 32). Vogler
30) Juvenal de Carlencas a. a. O. Th. Il. Leips
zig [752. 8. S. 37l.
37) Histoire de l'Acad, roy» des sciences» An, 1768.
Paris 1770. 4. P, 82 f