390 V.Abthl. Gesch: d. chemisch. Bereitungen.
So entdeckte man z. B. vor etlichen dreyßig Jah? Has
ren auf St. Domingo eine Art Cocenille, welche 4
man wilde Cochenille oder Waldcohenille "
nannte. Dizier in Paris bewies durch Proben,
daß man mit dieser Cochenille bessern Scharlach be-
reiten könne, als mit der bisherigen. Die sogenannte
Mordische Cochenille entdeckte um's Jahr 1778 Jaht!
ein Particulier in Petersburg.. Sie sollte eine um m
eben so schöne und dauerhafte Farbe als die india- li 1?
nische Cochenille geben 33). James Anderson tino
entdeckte zwischen den Jahren 1786 und 1788 zu geneh
Madras acht Cochenille - Arten 34). und
Aubert de Petit Thouars fand auf Jsle blied.
de France zwey Insekten / woraus man eine ebett Blät
solche Farbe wie aus der Cochenille erhielt. Schon auf d
Reaumür entdeckte zu Anfange des achtzehnten Verl
Jahrhunderts auf den Küsten -von Poitou Ins tem M
seften, die eine schöne rothe und feste Farbe gaben. (min
Lister in England legte schon vor mehr als huns- ließen
Dert Jahren in der königl. Societät der Wissenschafs Zwat
ten zu London einen Aufsaß nieder , worin er könnt
zeigte, daß die rothschwarz gefleckte Wanze einen durch
guten Färbestosf lieferte. Man findet das Insekt im Jauch
May auf den Blättern des Bilsenkrauts. Ein teut- schöne
scher Chemiker aber will bemerkt haben, daß man tune
von den Körnern der Adaea spicata , wenn man sie winn
mit Weinstein kochen läßt und dann eine Zinnaufs große
lösung hinzuthut , . eine eben sd dauerhafte rothe
Farbe als von der Cochenille erhalten könne 35). übe
Doctor
33) G. -C. B. Busch , Handbuch -der Erfindungen.
Th. 111. Abth. 1. Eisenach 1805. 8. S.178.
34) Lichtenberg's Magazin für das Neueste aus dex
Physif 20... Bd. Vl. St. 1. S-25.
35) DUs<h >> mD: 00177.