402 V.Abthl. Gesch. "d. chemisch. Bereitungen.
pulverisirt mit etwas Laugensalz in kaltem Flußwasz-
ser bereitet, brachte in einer Weinute eine schöne “7
violette Farde hervor, die, mit erwas Cochen:lle je Fs
verjezt. noch kostbarer ausfallen dürfte. =- Da wenn
alle Westringschen Farben der Seide einen hohen Theil
Glanz geben und sehr beständig sind , so. müßten fie
hauptsächlich in den. Seidenfabriken ungemein nußs WW
bar seyn» Braumüller in Berlin hatte im Mont
Jahr 1800 der Märkischen ökonomischen Gesellschaft summ
eine blaue Farbe gezeigt, die er durch -Fermentas- barn,
tion aus Moojen und Flechten erhielt. selbst
Das Alles waren die vornehmjten Pigmente, viele
die man in dem Laufe riehrerer Jahrhunderte nach mä
und nach auffand; und noch immer ist man damit diese
beschäftigt , neue dazu zu entdecken. bloß
eil
S. 133. nem
Im funfzehnten Jahrhundert waren Ita- un?
liens Färbereyen auf eine größere Höhe gestiegen,
als sie bigher gestanden. hatten. Im Jahr 1429
publicirte man zu Venedig eine Färberordnung,
worin den Färbern gewisse Vorschriften gegeben eat
wurden, nach welchen sie ihre Kunst treiben soll- werd:
ten *?). Diese Verordnung wurde im Jahr 1510 (eb
erneuert und auf mannigfaltige Art verbessert und
erweitert. Ein gewisser Giovan Ventura Ro»
setti fand sie aber doh no< zu unvollständig. Ex
reiste daher mit vielem Kostenaufwande in Italien
und in andere Länder umher, und erwarb sich in
der Färbekunst viele sehr brauchbare Kenntnisse.
Dann schrieb er auch unter dem Namen Plictho
ein
53) Zanon, Lettere dell* Agricoliura &s Tom, Ul
P, II. Lett, 6. => Bischof A. & O:,- S;: 72.