Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, IV, 3. Band)

hen, 4. Geschichte der Färbekunst. 1429 
' 6," 4532 | 
Wenn Seide gefärbt“ werden soll, so muß 
sie erst von der eigenthümlichen schmußig gelben 
y Farbe befreyt werden. Dazu dienten nun die Tau- 
gensalze, vorzüglich das Kochen in venetianischem 
Goty Seifenwasser, ein Verfahren, welches wahrschein? 
n Gels lich aus Italien abstammt (Bd. 12 S. 435.). Da 
Dere; aber das Kochen der Seide mit "Seife allerdings 
Weyts> mehrere Unbequemlichkeiten 'hat,“ und die chinesische 
4 Bits Seide, welche ohne Seife von dem anflebenden 
wandt Firniß gereinigt wird, alle übrige Seidenarten an 
- hay Glanz und Schönheit übertrifft, so gab man sich 
in Europa längst viele Mühe, eine ähnliche verbess 
yr) serte Methode aufzufinden. Im Jahr 1761 sekte 
em die Akademie der Wissenschaften zu Lyon 
einen Preis auf die Erfindung einer solchen Mes 
Bye thode. Diesen Preis gewann ein französischer Ges 
Kv lehrter ' Rigaut von St. Quentin, der Soda 
Mär zu der Reinigung vorschlug. Der Borschlag des 
Hie Coulomb, das Absieden in einem papinischen Topfe 
Biß zu verrichten (Bd, Il. S. 435.) möchte wohl noch 
nußbarer seyn. 
Eine schöne rothe Farbe erhält die Seide 
in durch Kochen mit Cochenille, nachdem sie vorher in 
eine Mischung von Seesalz und Scheidewasser eins- 
geweicht worden war. " Will man ein Scharlach 
ila roth haben, so braucht man nur eine Zinnauflösung 
in jenes Bad und in den Cocenilleabsud zu thun. 
BtI Dies Verfahren stellte Macquer im Jahr 1768 
als eine neue Erfindung an's Lichtz aber schon im 
Dist Jahr 1751 hatte der Schwede Scheffer fast ganz 
dieselbe Methode bekannt gemacht 7*). => Eine 
hübsche 
Ein 79) Hiftoixe de 1' Acad, roy, des sciences. an, 13768, Pa- 
+19
	        
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