Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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des hatte, eine neue Schule zu gründen, war ver Wandvertrieb eben der 
rert, Drang des Fortschrittes über den bisherigen Meister; man vernimmt, daß 
: die dessen Standpunct überflügelt sei, man sucht den Ort der neuen Fortschritte 
auf. Masaccios Fresken in S. Maria del Carmine zu Florenz waren ein 
Studirzimmer für die großen Geister, die nac<mals die Malerei zu ihrem 
dem Gipfel führten, einen Leonardo da Vinci, Mich. Angelo, einen Raphael, der 
ittel- aus der Werkstätte seines Meisters zur neuen Hochschule der Malerei, 
zung nach Florenz wanderte. Aber umgekehrt wanderten auch die Meister und 
: die verpflanzten die Fortschritte der Kunst, die sie selbst hervorgerufen, an andere 
und Orte, wo sich ihnen wieder Schüler anschlossen ; so Leonardo da V, nach 
teyen Mailand , M, Angelo und Raphael nach Rom. -- Wir haben so drei 
Das Formen der Künstlerschule: Vererbung in Familien, locale Meister- 
ihn werkstätte , Aufsuchen auswärtiger berühmter Meister oder Wanderungen 
ition dieser selbst (alle drei Stufen lassen sich ebenso in Griechenland unter- 
die scheiden vergl. Hermann a. a. O. S, 7, ff.)z diese drei Formen stehen 
und zueinander im Stufenverhältniß der steigenden Lösung der patriarc<halischen, 
xten familiären Form und wenn man bedenkt, daß die großen Hauptsize der 
aus- Kunst, die der wandernde Geselle auffucht, zugleich die Mittelpuncte eines 
essen gereiften wissensc<haftlichen Bewußtseins über die Technik sind, so findet 
zum man sich bereits am Uebergang zu einer spezisisch verschiedenen Form 
der der Kunsterziehung, 
dne 
esten 3, 5272. 
0ßen 
nder Dieser Erziehungsweise steht als reflecktirke und abstracte Form die 
pro- moderne akademische gegenüber. Unumgänglich in einer Zeit, welche im 
das vergleichenden Ueberblick einer langen Reihe von Kunstentwicklungen die Regel 
eben zum systematischen Bewußtsein erhoben und mit einem weiten Kreise von Wissen= 
und schaften in Verbindung geseßt hat, wirkt fie wohlthätig durch die Gründlichkeit 
rfs- und Vollständigkeit der Durchbildung, die sie gewährt, so wie in gewissem Maaße 
ngte durch den Sporn der Concurrenzen, nachtheilig durc) den Medanismus des 
ngs Uniformen , wobei sie doh die Gefahreu einseitiger Einflüsse , die von Einer, 
ssen oder verwirrender, die von mehreren verschieden denkenden Persönlichkeiten 
ung ausgehen, nicht vermeidet. 
icht 
der Die Akademieen haben sich bekanntlich zuerst in Italien nach Ablauf 
ene der großen Kunsiblüthe im sechzehnten Jahrhundert gleichzeitig mit der 
yen, Entstehung des Eflekticisömus (namentlich in Bologna) gebildet und es 
var liegt im Wesen dieser Erziehungsanstalten, daß sie einen relativen Ab- 
isse s<luß der Kunst voraussetzenz eine frisch blühende Kunst hätten sie niemals 
mg erfunden, sie sind modern und laufen in Einex Linie mit allen den Er-
	        
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