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unbe- werden mit Fug oder- Unfug. So geht es durch alle Künste, die Ueber-
diesen tragungsweisen sind äußerst mannigfaltig. Die Zweideutigkeit, wie sie
mächst durc< die nur in eonoretio löSbare Ungewißheit entsteht, ob die Ueber-
Sgweise tragung eine gute oder eine verkehrte sei, zeigt sich in dem schwankenden
estellte Gebrauche des Zeitworts Stylisiren. Man bezeichnet damit eine Erhöhung
ät der der Formen in das Mächtige, Shwungvolle, den Ausdruk des JIndivyi-
mohrs duellen streng Beschränkende des großen Styls, allein man hat zugleich
t Styl die besondere Haltung im Auge, die dieser Styl in einem Werke annimmt,
b des das einer Kunst oder einem Kunstzweige angehört, welche weniger starke,
“, zU massige, strenge Formen als derselbe mit si< bringt, zuzulaßen scheinen.
e alle Stylisirte Blumen 3. B. sind auf architektonische Regelmäßigkeit und Sym-
weigs metrie reduzirt? Blumen, wie sich dieß für die Ornamentik, doch nicht unter
auerei allen Umständen in gleihem Grade, eignetz eine stylisirte Figur in der
rischer Malerei ist eine solche, welche in der Zeichnung sich einer plastisch strengern,
l des weniger individuellen Behandlung nähertz ein siylisirtes Gewand ist ein
ischer, solches, dem man ebenfalls im Sinne der Plastik alles Zufällige, Unbe-
ngen, stimmte, Kleine , Dünne genommen hat, u. s. w. Man drückt durch das
15.0 Wort Stylisiren eine Idealität der Formenbehandlung aus, von der es
nzelne fraglich ist, ob sie dieser Kunst, diesem Kunstzweige zusage, ob sie
Irauf, nicht vielleicht in einem gewissen Sinn zu sc< ön, auf Kosten der Indivi-
leicht, dualität schön, genauer betrachtet also allerdings (da das Schöne sich in
1. dem jeder Kunst seine bestimmte Gestalt gibt und ein Schönes außer diesen
echen- Bedingungen nicht existirt) nicht wahrhaft schön sei. Die Ent-
ntrast s<eidung bleibt aber no< ausgestellt. Leop., Robert hat italienischen
ischen Genre-Stoff im großen Style des historischen Gemäldes behandelt, Göthe
Ungs- hat in Hermann und Dorothea die Idylle in den Styl des Epos gehoben
einen und Stellen wie die, wo der Geistliche den Richter der flüchtigen Gemeinde
Ußsatz wie einen der ältesten Führer, die dur<g Wüsten und Irren vertriebene
egriff Völker geleitet, wie Josua oder wie Moses ans<haut, Stellen wie die,
oder wo Hermanns und Dorotheas hohe Gestalten durc< das Korn schreiten,
rt in sind im ä<t Homerischen Sinne gefühlt z in den Genrestyl yon Wallen-
e die steins Lager ragt der hohe tragische herein und der erste Kürassier wächst
zegen durc< die Großheit, womit er den Geist des Soldatenthums ausspricht,
nische hoch empor in den heroishen Styl. Dieß heißt Stylisiren im edelsten
Irya- und berechtigtsten Sinne des Worts. Dagegen haben die Meister der sog.
xnini historischen Landschaft zu viel siylisirt, d. h. in ihrer plastisch architekto-
herei, nischen Weise zu viel von der individuellen Physiognomie der örtlichen
Sinne Natur ausgelösht, M. Angelo, Karstens, Wächter haben in den Figuren
oder das Malerische zu sehr plastisch stylisirt , in anderer Weise R. Mengs.
mge- -=- Der Sc<luß des 65. hebt noh hervor, daß Manier im jetßigen Zusam-
ndelt menhang ganz einfa<m und untergeordnet gewisse Unterschiede des techni-