Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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über als den Ausdru> der in das Mannigfaltige der Wirklichfeit zerspal- 
tenen (weii an die wirklich sinnliche Darstellung gebundenen) Idee, Diese 
nennt er Kunst im engern Sinn und stellt so den Gegensatz Poesie und 
Kunst auf, 
6. 535. 
Allein außer der Kunstform der rein innerlichen Sinnlichkeit wird eine 
Stufe auftreten müssen, in welcher fihh der Moment der Ablösung vom kör- 
perlichen Materiale als besondere Kunst sixirt, indem dieses zur bloßen Bedin- 
gung eines zwar noch sinnlichen, aber geistig frei bewegten Erscheinungs = Ele- 
ments herabgeseßt ist. Dadurch tritt an die Stelle der Zweizahl die Drei- 
zahl. Die so entstandene Eintheilung aber führt zurück auf die Arten der 
Phantasie, wie sie in 9. 404 aufgestellt und aus dem Wesen der leß- 
teren abgeleitet find. 
Die ausübende Phantasie kann yon der Gebundenheit an ein kör- 
perliches Material zur freien Bewegung in ihrer eigenen idealen Sinn- 
li<hfeit keinen Sprung machenz es muß eine Mitte sein, worin das 
körperliche Medium so eben verschwindet und verschwebt. Der Ton ist 
für die Musik bereits niht mehr Material, wie es der schwere Körper 
für die bildende Kunst istz sie stellt keinen abgeschlossenen materiellen 
Gegenstand mehr zwischen sich und das Subject, dem sie sich mittheilt, der 
Ton ist unmittelbar ihr Leben und s<wingt sih zu Ohr und Gemüth, 
ohne in der Mitte zwischen diesem und dem Künstler an einem Kör- 
per auszuruhenz er setzt einen festen Körper voraus, dem er entlodt 
wird, aber im Entlo>en hebt sich dessen Materialität in die geistige Zeit- 
form auf. Ast (System der Kunsilehre u. s. w. 5. 62 ff.) wendet sogar 
die Schellingische Formel so an, daß er den Gegensatz des Realen und 
Idealen in das Verhältniß zwischen bildender Kunst und Musik segztz 
die Poesie faßt er dann als höhere ideale Einheit beider, (wobei wir 
die zu bedeutende Stellung, die er der Orchestik als der realen Einheit 
beider gibt, übersehen können). Eine ganz ähnliche Auffassung wird sich 
uns im Verlaufe bildenz hier vorerst bleiben wir dabei, den Gegensatz in 
dem Verhältnisse der Poesie zur bildenden übrigen Kunst zu suchen, die 
Musik aber als sinnlih unsinnlihe Kunst , worin die bildenden Künste 
ausf ingen und die Poesie sich ankündigt, als die Halle zu fassen, worin 
das Gemüth von der räumlichen Zerstreuung der bildenden Künste sich 
sammelt und auf den Eintritt einer geistig innerlichen Kunst vorbereitet, 
Die Dreizahl , die uns nun entsteht, ist es, mit welcher eine frühere 
Eintheilung im Systeme fich wieder öffnet und geltend machtz denn hiex 
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