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bei einer gewissen Beschaffenheit ves Stoffes, die freilich hier nur. durch
einen neuen Vorgriff berührt werden kann, tritt auch ein in der Sache
liegender. Grund für dieses Stehenbleiben bei. dem Anfangspuncte der
eigentlihen Ausführung auf: die Künste werden nämlich einander gegen-
seitig ebenfalls zum Stoff, und da kann die. Art eines Werks der einen
Kunst es mit sich bringen, daß ihr eine andere, sie als Stoff benüßende
Kunst nur mit einem Theil, einer Stufe der ihr eigenthümlichen Darstellung
folgen kann; die innerliche, nur dünn und flüchtig gestaltende Lyrik, das
Mährchen , das phantastische“ Drama 3. B. werden für Umrisse, aber
niht für ausgeführte Gemälde, häufig nicht einmal ganz modellirte
Zeichnungen Stoff geben. Bleibt es nun so bei der Skizze, wird sie für
die Oeffentlichkeit bestimmt, so versteht sich, daß bei ihr derselbe Prozeß
sich. im Kleinen wiederholt, der im Großen einzutreten hat, wenn es von
der Skizze zum vollen Werke kommen soll: sie bedarf selbst einer weitern
Durcharbeitung, bis sie in ihrer Art ein Kunstwerk ist. Auf ein drittes
Moment, vas die Fixirung des Bildes auf der Stufe der Skizze bedingt,
nämlich auf die Sitte der Illustrationen und die Gewöhnung des modernen
Publikums an solche flüchtige Textbegleitung kann hier nicht weiter
eingegangen werden; wir verweisen aber no< auf das ungemeine
Interesse, das unendlich Belehrende, was die erhaltenen Entwürfe großer
Meister für den haben, der in die Geheimniße des Werdens des
Kunstwerks eindringen will; Handzeihnungen, Cartons, erhaltene erste
Entwürfe yon Dichtern.
Die orxganisirende Vorarbeit oder die Composition;
S. 494,
Bei dieser Probe muß alsbald zu Tage kommen, daß wirkliche Objectivität
etwas Anderes ist, als die nur innere (8. 398), Gehalten an diesen Maaßstab
erscheint vor Allem die organische Gliederung des Bilds zu einem Ganzen (F. 399)
noch durchaus unreif. Der Prozeß dieser Gliederung muß daher mit bestimmterem
Bewußtsein an der Hand der vorläufigen Ausfährung (Skizze) wiederholt werden
und heißt nun Composition. Diese organisirende Thätigkeit umfaßt den
geistigeren, näher auf Seiten des innern Ideals liegenden Theil der Vorarbeit
zur Ausführung. .
In 6. 398 ist das Zdeal bestimmt als. „das zunächst innere Bild,
das der Geist als sein: dur<h- Umbildung eines Naturschönen. frei
Cz.