Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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hinweisen, an welchem ein Erker hervortritt, ver vem Ganzen nicht i 
nothwendig ist, aber doch als ein behagliches episodisches Ausblühen si 
desselben erscheintz ihre wahre Bedeutung aber erhält die Frage nh 
natürlich erst bei höheren Kunstwerken, die reich sind an Gliedern, ; 
wie dem hisiorishen Gemälde, größern Musikwerk, Epos (Roman), . 
Drama. Hier sagt nun der 8. von der Episode zuerst aus, daß sie | 
zwar nicht innerlich nothwendig, aber doch an das Ganze angeknüpft . 
sein muß. So führt in Göthes Faust die Scene mit dem Schüler das 
Bild von dem Charakter des Mephistopheles fort und durch dessen ; 
negative Kritik des Zustands der Wissenschaften mittelbar vas Bild von 
Fausts revolutionärem Geist in diesem Gebietez so erscheint die Scene 5 
in Auerbachs. Keller als erste Einführung des Faust in die Welt, damit - 
er sche, „wie leiht sichs leben läßt,“ aber beides geschieht in demselben 
Drama auch auf andere Weise und in andern Formen, die Scenen 
wären entbehrlich und sind jedenfalls weiter ausgesponnen, als jene 
Zwecke erfordern; so zeigt der Krieg gegen die Sachsen im Nibelungenlied 
Sigfrid in seiner Größe und Unentbehrlichkeit, wird eit Motiv zu der 
schönen Scene zwischen Chriemhilde und dem Boten, auch wird das Kün 
Verhältniß zu den Sachsen weiterhin als Vorwand bei der Einleitung der 
von Sigfrids Ermordung benügßt, aber jener Krieg ist im Verhältniß tda 
zu diesen Zween jedenfalls zu breit ausgeführt. Es ist also allerdings aber 
ein Ueberfluß vorhanden, und für diesen nimmt nun der 5, zwei Seite 
Rechtfertigungs - Gründe in Anspruch: zuerst den negativen eines Ruhe- es. Ur 
puncts, der die zwei Momente einer Erholung von vorangegangener abhän 
Erschütterung und einer Stärkung für neue in sich schließt. Jene zwei Ein 
Auftritte in Göthes Faust sind solhe Ruhepuncte, ein besonders flayes der 3 
Beispiel aber ist die wiederholte ausführliche Erzählung von den Garten- beide 
Anlagen im Wilhelm Meister; das Komische in Shakespeares strengen 
Tragödien (wie der Pförtner im Macheth) ließe sich ebenfalls anführen, 
hängt aber mit Anderem zusammen, was nicht hieher gehört. Der 
positive Rechtfertigungsgrund aber ist die Erweiterung des Lebensbildes: 
so“ erweitern jene zwei Scenen in Göthes Faust das Bild des akademischen 
Elements, welchem Faust angehört, so können in einem historischen Gemälde 
genreartige Nebengruppen die allgemeine Lebenslust der Sitte und 
Zustände weiter entwickeln, auf deren Grundlagen die höhere Handlung 
sich bewegt. Dieß gilt nun im weitesten Sinne vom Epos, das die 
Welt: und das Menschenleben in ihrer Breite mit ruhiger, Alles gleich 
warm beleuchtender Sonne bescheintz da diese Eigenschaft bei der Lehre 
von: dieser Kunstform zu begründen und zu entwickeln ist, so laßen wir 
uns hier nicht weiter ein und beschäftigen uns auch mit den vielbesprochenen 
homerischen Episoden nicht, Natürlich fällt nun aber die ganze Berechtigung
	        
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